Humboldt-Universität zu Berlin - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften

Wie können fossile Brennstoffe in der Gewächshausproduktion eingespart werden, ohne dass Ertrags- und Qualitätsverluste auftreten?

Durch den Gemüseanbau in Gewächshäusern werden große Mengen Energie, Wasser und Nährstoffe verbraucht und umweltschädigende CO2 Emissionen entstehen. Deshalb wurde am Fachgebiet Biosystemtechnik ein Gewächshaus entwickelt, das als Sonnenkollektor dient und geschlossen betrieben sowie gekühlt wird. Mit Hilfe einer Wärmepumpe kann so Solarwärme gesammelt und im Regenwassertank  gespeichert werden. Dieser wird durch kleinere Umbauten nun als Regenwasserspeicher und Wärmeenergiespeicher gleichzeitig verwendet. Vorteilhaft im geschlossenen Gewächshaus ist die Möglichkeit die CO2-Konzentration zu erhöhen, wodurch die Photosynthese und somit der Ertrag begünstigt wird. Beim Kühlprozess im Gewächshaus wird die Pflanzentranspiration auch zum Kühlen der Luft verwendet. Der dabei entstehende Wasserdampf wird an Rohren auskondensiert und als Wasser und Wärme in den Speichertank zurückgeleitet. Durch die Wiederverwendung dieser Ressourcen wird Wasser (um 50 %) und Energie (um 80 %) eingespart. Weiterhin werden mit Hilfe von Phytomonitoren Messdaten an den Pflanzen (z.B. Photosynthese oder Transpiration) erfasst und in der Klima-und Bewässerungsregelung eingesetzt. Dadurch bestimmen die Pflanzen in gewisser Weise selbst ihr Klima und ihre Wasserversorgung, wodurch der Ertrag und der Gehalt an gesundheitsfördernden Pflanzeninhaltsstoffen erhöht werden kann.

 

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ZINEG-Solarkollektorgewächshaus Bildquelle: Dennis Dannehl

 

Dieses Projekt wird Ihnen vorgestellt von den Fachgebieten Biosystemtechnik und Ökonomik der Gärtnerischen Produktion