Partizipative Methoden
Projekt „Klimaangepasste Begrünung“
Workshop: Einführung und Rahmenplanung
Das erste Treffen begann mit einer Vorstellungsrunde, damit Lehrende und Schüler*innen sich kennen lernen, verbunden mit einer kurzen „Erwartungsabfrage“, in der die Teilnehmenden ihre eigenen Lernziele explizieren. Diese wurden mit den anschließend vorgestellten Lernzielen (der Lehrenden) abgeglichen. Damit können frühzeitig Justierungen vorgenommen werden oder auch Teilnehmende noch rechtzeitig „abspringen“.
Danach erhielten die Teilnehmenden von einem Experten, Mitgründer der Laube, grundsätzliche – und authentische - Informationen zum Studienprojekt, d.h. zum Projekt „Laube“ (https://prinzessinnengarten.net/die-laube/) und dessen Entstehungsgeschichte und zu den Akteuren im Prinzessinnengarten.
Dem folgte ein weiterer Planungsschritt, die Konkretisierung der Ziele mit Blick auf gemeinsame Ergebnisse und Produkte, und anschließend die „Operationsplanung“, ein grober Zeitplan und Vereinbarung der nächsten Arbeitsschritte. Für die erste Arbeitsphase, die Situationsanalyse, wurden drei Kleingruppen gebildet.
Kleingruppenarbeit: Situationsanalyse
Ausgehend von der Rahmenplanung beim ersten Meeting erarbeiteten sich die Teilnehmer*innen in den Kleingruppen mit einer Bearbeitungszeit von ca. 4 Wochen selbstständig grundlegende Informationen (Bericht Kap. 3). Eingesetzte Methoden waren Literaturrecherche, Inhaltsanalyse und (wenige) Experteninterviews. Seitens der Lehrkraft gab es ein Beratungsangebot, das auch genutzt wurde, jedoch eher mit Blick auf die Arbeitsziele, Aufgaben und Forschungsfragen und konkrete Tipps (erforderliche Zahl der Interviews, …).
Die Standortanalyse bzw. „Prinzessinnengärten am Moritzplatz“ beschreibt den Standort im Zeitverlauf sowie klimatische Faktoren und Bodenkennwerte, soweit sie für den Standort verfügbar waren bzw. als Annäherung mit für Berlin verfügbaren Kennzahlen.
Die Potenzialanalyse identifiziert klimawandel-geeignete (klimaangepasste) Pflanzen mit Blick auf potenzielle Klimaänderungen am Standort bzw. in Berlin und gibt eine Vorauswahl für die „Laube“ unter Berücksichtigung des zu erwartenden Klimawandels, des Standorts und der Ansprüche der Nutzer*innen (Tabelle).
Die Zielgruppenanalyse gibt einen kurzen Überblick über die Stakeholder, und subsumiert die Ansprüche und damit Ziele der Bepflanzung. Heterogenes Publikum, Wahrnehmung als „Grüne Oase in der Stadt“, mit ästhetischen („Grün“) und Umweltaspekten (Lärmschutz, Nistmöglichkeiten).
Workshop: Analyse-Ergebnisse, Planung
Im Rahmen des Halbtagesworkshops erhielten die Teilnehmer*innen nochmals vertiefende Informationen zum Standort „Prinzessinnengärten“ und zur Entstehungsgeschichte der „Laube“. Dies war erforderlich, da sich im Zuge der Situationsanalysen weitere Fragen ergeben hatten, welche die Gesamtgruppe betrafen.
Im nächsten Schritt präsentierten die Studierenden Ergebnisse der Analysephase, die dann in der Gruppe mit Vertretern der Laube diskutiert wurden, mit Blick auf Klärungen und Priorisierung.
Dem folgte ein Planungsschritt zur Zielsetzung der Konzepterarbeitung, u.a. mit der Festlegung, dass aufgrund der sehr unterschiedlichen Standort- und Nutzeransprüche je ein Pflanz- und Pflegekonzept für jede Seite (Himmelsrichtung) erforderlich ist, wofür dann die Gruppen neu gebildet wurden mit vier „Konzeptgruppen“. Zum Schluss wurde die Umsetzungsplanung konkretisiert.
Exkursion & Theorie-Input
Der Theorie-Input zur „Städtischen Begrünung im Klimawandel“ wurde verbunden mit einer Exkursion zur Gehölzsammlung der HU in Zepernik, in der am Beispiel des Arboretums und von Baumversuchen praktische Aspekte zur Klimaanpassung von Gehölzen behandelt wurden. Beides diente zur Vertiefung des Wissens und sind somit als Teil der Situationsanalyse zu betrachten. Positiv rückgemeldet wurden insbesondere auch die direkte Interaktion mit Experten anhand von konkreten Beispielen.
Iteration: Kleingruppenarbeit – Feedback- und Planungsworkshop
Die Abfolge von Kleingruppenarbeit und Workshops fand noch weitere zwei Male statt. Im ersten Schritt erarbeiteten sich die Gruppen erste noch rohe Konzepte, im Wesentlichen basierend auf den Anforderungen aus der Situationsanalyse. Diese wurden im anschließenden Feedback- und Planungsworkshop von der Gesamtgruppe für „wenig visionär“ empfunden. Aus diesem Grunde erfolgte ein weiterer Planungsschritt in Form eines Brainstorming (è Verweis) zur Leitfrage „Wie sieht die Laube in 10 Jahren aus“?
Zur Vereinheitlichung der Konzepte erarbeitete sich die Gruppe eine Reihe von „Kategorien“ und davon ausgehend die Planungsanforderung für „jede Seite“.
Davon ausgehend erarbeiteten sich die Gruppen dann die vier Pflanz- und Pflegekonzepte inklusive einer Planung der benötigten Materialien, Pflanzenwahl, Pflege und Kosten.
Diese präsentierten sie an einem weiteren Workshop den Nutzer*innen, die lediglich kleinere Anmerkungen und Wünsche äußerten. Als großer Erfolg und äußerst motivierend war, dass die Konzepte weitgehend so umgesetzt wurden wie geplant, was sich sicher an einer guten – freiwilligen – Teilnahme an einem zweiwöchigen „Bauworkshop“ der „Laube“ zusammen mit der TU Berlin (??) äußerte.
Die Konzepte wurden schließlich als Posterausstellung im Rahmen des Herbstfestes in den Prinzessinnengärten präsentiert und das gesamte Projekt ist dokumentiert in Form eines schriftlichen Berichts. Die Benotung gewichtet diesen zu 2/3 und die mündliche Präsentation zu 1/3.