Humboldt-Universität zu Berlin - Department für Agrarökonomie

Partizipative Methoden

Blockkurs „Klimawandel & Anpassung“

 

Brainstorming

In dem organisierten "Gedankenwirbel" trägt eine Gruppe zu einem konkret formulierten Thema möglichst viele Vorschläge zusammen, ohne diese (zunächst) zu bewerten oder nach Status der Mitglieder zu unterscheiden. Die Methode produziert Ideen, Erklärungen oder Interpretationen und regt zu intuitivem Suchen und spontan-kreativem Assoziieren an.  „Gruppenwissen“ wird zusammengetragen und visualisiert.

 

Vorgehen
  • Frage konkret formulieren, Teilnehmerkreis und Zeitrahmen klären
  • Regeln festlegen: keine Diskussionen, jede Idee ohne Kritik festhalten, Ideenkombinationen und Assoziationen sind erwünscht, Wiederholungen sind erlaubt, keine "Patentrechte" auf gute Ideen.
  • Jedes Gruppenmitglied zur Ideenfindung auffordern
  • Ideen schriftlich, z. B. auf Kärtchen, festhalten. Regel: Ein Gedanke pro Kärtchen auf maximal drei Zeilen
  • Inhaltlich ähnliche Aussagen gruppieren bzw. "clustern". Die Lehrkraft liest das Kärtchen vor. Die Gruppe entscheidet gemeinsam, zu welchem Cluster sie gehört. Unklare Aussagen werden von der/ dem Autor*in erläutert (ggf. anders formulieren), der/ die auch ggf.  die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Cluster bestimmt
  • Cluster mit Überschriften versehen (=klassifizieren)
  • Überschriften mündlich zusammenfassen, dabei auf einzelne Inhalte eingehen („Arbeitsdefinition“)

 

Die Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, alle Schritte durchzuführen, also eine prägnante Leitfrage zu visualisieren, die Kärtchen ggf. auf eine Idee zu reduzieren (ggf. 2 oder mehr Kärtchen schreiben lassen), zu clustern, mit Überschriften zu versehen und die Überschriften zusammenzufassen. Bricht man die Methode z.B. aus Zeitgründen ab, bleibt das Verständnis auf der Strecke.

Als Variante für ungeübte Kärtchen-Schreiber*innen wurde erfolgreich eine Form der Kleingruppenarbeit erprobt. Hier werden die Ideen in Kleingruppen formuliert und nur eine geübte Person übernimmt das Kärtchen schreiben. Alle weiteren Schritte sind wie oben beschrieben.

 


► Einführung, Ziele und Programm
  • Vorstellungsrunde, wenn sich Lehrende und Schüler*innen nicht kennen
  • Erwartungsabfrage: Schüler*innen formulieren ihre "Erwartungen", d.h., ihre eigenen Lernziele
  • Danach Vorstellung und Diskussion der Ziele und Programm, ggf. Anpassungen

 

► Brainstorming: Vorwissen zum Klimawandel

Dieses sollte möglichst breit abgefragt werden. Am „produktivsten“ erwies sich eine relativ unspezifische Leitfrage:

Was bedeutet der Klimawandel?

Im Ergebnis zeigte sich, dass das „Gruppenwissen“ zum Klimawandel durchaus breit ist (Abbildung). Viele Ideen sind gleich, einzelne unterschiedlich, teilweise gegensätzlich, einige auch provokativ („Trump“ als Synonym für Klimaleugner). Dies ist gleichwohl ein guter Einstieg in die Diskussion zur Komplexität des Klimawandels und der verschiedenen Wahrnehmungen, kann als Einstieg in eine Problematisierung des „unsicheren Wissens“ dienen und ist damit ein guter Einstieg im Sinne von „Sensibilisierung“ und „Problemwahrnehmung“

 

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► Input & Gruppenarbeit: Klimawandel, Ursachen und Folgen

Als Input dient das Video von "youknow". Es erklärt „Klimawandel, Treibhauseffekt und globale Erwärmung in 3 Minuten“:

https://www.youtube.com/watch?v=ZGXVq9obUms

In der Gruppenarbeit und mithilfe von Arbeitsblättern erarbeiten sich die Schüler*innen Ursachen und Folgen des Klimawandels (Arbeitsblätter)

 

► Input und Lehrgespräch: Eigener Beitrag zum Klimaschutz

Hier geht es darum, die eigenen Optionen zu reflektieren. Weg von einer abstrakten Verantwortlichkeit „Anderer“ hin zu eigenen konkreten Verhaltensänderung.

Als Einstieg in die Diskussion dient ein weiteres Video „explain it: Klimawandel, das 2-Grad-Ziel und was jeder von uns dazu beitragen kann“:

https://www.youtube.com/watch?v=iWvghdlKUOM

 

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► Input und Gruppenarbeit: Klimawandel in Berlin

Als Einstieg dient eine kurze Präsentation zu Klimawandel und Folgen in Berlin (PowerPoint-Präsentation)

In der Gruppenarbeit erarbeiten sich die Schüler*innen den „Klimawandel in Berlin“. Dies wird anschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert. Als Arbeitsmaterial dient der „AFOK Wetter-Schmetterling“. Diese Graphik fasst die „drei zentralen Klimaphänomene Temperatur, Niederschlag und Wind und die erwarteten Trends in verschiedenen zeitlichen Ausprägungen“ in einer Übersichtsgraphik zusammen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde diese in fünf Teilbereiche aufgegliedert (siehe Arbeitsblätter).

Die Arbeitsaufgabe wird zur besseren Verständlichkeit visualisiert:

  • Lesen Sie erst die Legende, dann die Graphik!
  • Was ändert sich wie stark?
  • Was halten Sie für besonders wichtig?
  • Welche Begriffe kennen Sie nicht?

Die letzte Frage wurde mit aufgenommen, da sich zeigte, dass manche Begriffe sehr „wissenschaftlich“ daherkommen.

 

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Quellen:
Reusswig, F.; Becker, C.; Lass, W.; Haag, L.; Hirschfeld, J.; Knorr, A.; Lüdeke, M.K.B.; Neuhaus, A.; Pankoke, C.; Rupp, J., Walther, C.; Walz, S.; Weyer, G.; Wiesemann, E. (2016) Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Berlin (AFOK). Klimaschutz Teilkonzept Zusammenfassung. Potsdam, Berlin.

Online: https://www.agrar.hu-berlin.de/de/institut/forschung/klimagaerten/weiterfuehrende-materialien-1/2016_afok-berlin-zusammenfassung.pdf

 

► Brainstorming: Folgen für den Berufsstand

Die Leitfrage „Was bedeutet der Klimawandel für den Garten- und Landschaftsbau?“ lässt ganz bewusst Spielraum sowohl mit Blick auf die Folgen für das Stadtgrün als auch Folgen für den Berufsstand. Dementsprechend ist auch das Ergebnis (Abbildung).

Dieses kann als Ausgangspunkt dienen für die Problematisierung von „Komplexität“ und „Unsicherheit“, insbesondere mit Blick darauf, dass es keine einfachen Vorbildlösungen gibt sondern diese – ausgehend von einer breiten Wissens- und Erfahrungsbasis – oft selber zu entwickeln sind.

Das Brainstorming kann insofern variiert werden als die Schüler*innen die Kärtchen nicht einzeln schreiben, sondern die Frage zunächst in Kleingruppen diskutiert wird und eine*r die Kärtchen schreibt. Das vertieft die Diskussion und Peer-Learning, und spart Zeit.

 

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► Individuelle / Gruppenarbeit: Anpassungsmaßnahmen

Ausgehend von der vorangegangenen Diskussion wird nun ein Spektrum möglicher Lösungsansätze behandelt. Dafür wurden Arbeitsblätter basierend auf der Ausstellung „Stadtgärtnern im Klimawandel“ genutzt.

Die Arbeitsblätter werden auf die Klasse verteilt. Sie zeigen Anpassungsmaßnahmen, die ursprünglich entwickelt wurden für „Gärtnern in der Stadt“ (Urban Gardening).

  • Bitte lesen sie sich diese durch!
  • Was ist relevant im Garten- und Landschaftsbau?
  • Welche weiteren Anpassungsmaßnahmen?

 

► Blitzlicht

Im Rahmen einer Abschlussrunde gibt jede/r „ungestört“ ein kurzes Statement und bewertet die Unterrichtseinheit.

Vorab werden die Regeln eines "Blitzlichtes" angesagt:

  • Die Aussagen kommen der Reihe nach in der Ich-Form.
  • Es gilt "Alles ist erlaubt", möglichst kurze Aussagen
  • Keine Kommentare und Diskussion der einzelnen Punkte

Hier kommen in der Regel Rückmeldungen an die „Moderation“, ob die Ziele erreicht wurden und insbesondere auch Aufschluss über die Zufriedenheit der Teilnehmer*innen als bedeutender Faktor des Lernerfolgs.

Die Bewertungen am Ende bringen regelmäßig neue Gedanken ins Spiel, die während der Veranstaltung so nicht diskutiert wurden.