Humboldt-Universität zu Berlin - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften

Bodenfunktionen


Bewertung und Ableitung von Bodenfunktionen der Hoch- und Niedermoore und ihre Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf

 

Moore speichern in ihrer Gesamtheit mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Erde und beinhalten ähnlich viel Kohlenstoff wie in der gesamten terrestrischen Biomasse der Erde festgelegt ist. Nach Höper speichern allein die Niedermoore Deutschlands 2,3 Gt Kohlenstoff.

Durch die häufig intensive Nutzung mit einhergehender Entwässerung sowie durch klimatisch bedingte Phasen anhaltender Trockenheit, sind die Kohlenstoffspeicher in den Moorböden massiv gefährdet. Die Wasserhaushaltsveränderungen führen zu einer erhöhten Freisetzung von klimarelevanten Gasen wie CO2 und N2O, d. h. die Senkenfunktion des wachsenden Moores bezogen auf die klimarelevanten Gase wandelt sich in eine Quellenfunktion.

Weltweit werden aus degradierten Moorstandorten jährlich über 3 Gt CO2 freigesetzt. Diese Emissionen entsprechen 20 % der kompletten Treibhausgasemissionen des Jahres 2003, bezogen auf die „Annex 1“ Staaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

In Europa ist Deutschland nach neueren Abschätzungen mit mindestens 12 % bezogen auf die Gesamttreibhausgasemissionen aus Mooren der zweitgrößte Emittent. Die Spurengasflüsse aus Mooren entsprechen dabei 2,3 - 4,5 % der deutschen Gesamtemissionen an Treibhausgasen.

Die Datenlage zu den verschiedenen klimarelevanten C-Haushaltsgrößen in Moorböden und –wasser sind bislang unzureichend. Daher gingen bisherige Berechnungen zu C-Speicher- und C-Freisetzungsmengen eher von allgemeinen Annahmen aus, welche wichtige Unterschiede in der Genese und pedogenetische Veränderungen der Moore nicht berücksichtigen.

Ziel des Promotionsvorhabens ist es, durch die Berücksichtigung der standorttypischen Genese („potentiell natürlicher Zustand“) und der wirksamen pedogenetischen Veränderung der Moorböden, eine genauere Bewertung der verschiedenen C-Haushaltsgrößen in Moorböden vornehmen zu können.

Bearbeitung:

Niko Roßkopf

Projektbetreuung:

Prof. Dr. J. Zeitz