Humboldt-Universität zu Berlin - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften

 


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Tiergerechte Ernährung und Lämmeraufzucht in der ökologischen Milchziegenhaltung


 

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Die Milchziegenhaltung stellt ein Produktionssystem dar, das sowohl Nahrungskonkurrenz mit dem Menschen vermeidet als auch gleichzeitig eine hohe Effizienz aufweist. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zu Diversifizierung von Nutztierhaltung und Weidenutzung. Im Bereich Weidehaltung werden in diesem Projekt Fragen wie die der Futteraufnahme auf der Weide, der N-Nutzung auf der Weide, dem zu unterstellenden Energiebedarf sowie der Bewegungsaktivität der Tiere auf der Weide untersucht; diese Größen werden mit Ziegen in Stallhaltung verglichen. Wissenschaftliche Grundlagen zur Sicherstellung des Energiebedarfs laktierender Ziegen auf der Weide fehlen weitgehend. Zusätzlich wird auf 20 Praxisbetrieben eine Übersicht zur Fütterungssituation erstellt. Durch die besonders hohe Futterkonkurrenz bei Ziegen hängt diese entscheidend von der Gestaltung des Fressplatzes im Stall ab. Die Auswirkungen der Fressplatzgestaltung und des Fütterungsmanagements auf das Sozial- und Futteraufnahmeverhalten sowie die Kondition der Tiere werden deswegen auf den beteiligten Praxisbetrieben untersucht. Auf denselben Betrieben werden die Futter- und Nährstoffaufnahme und die Leistung der Herde erfasst. Es werden einfache tierindividuelle Indikatoren zur Fütterung überprüft. Die Daten erlauben auch eine Evaluierung der Passgenauigkeit der aktuellen Versorgungsempfehlungen für Ziegen im ökologischen Landbau. Für die Verbraucherakzeptanz und die Optimierung der Tiergerechtheit der Haltung kann eine Lämmeraufzucht mit Kontakt zum Muttertier zum starken Qualitätsmerkmal eines Betriebes werden. Daher sollen in dem Projekt auch – neben den unmittelbaren Vorteilen für das Lamm - Auswirkungen einer solchen Aufzucht auf das Soziale Lernen der Tiere und den Funktionskreis Ernährung untersucht werden. Ein besonderes Augenmerk soll teilprojektübergreifend auf tierbasierten Indikatoren liegen, die Entscheidungen beim Management der Tiere erleichtern bzw. unterstützen.

 


Projektleitung:

Prof. Dr. Edna Hillmann


Mitarbeiter/innen:

Dr. Mareike Röder


Beteiligte Organisationen:

- Friedrich-Löffler-Institut
- Georg-August-Universität Göttingen
- Lehr- und Forschungsstation - Bereich Tiere


Mittelgeber:

Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft


Laufzeit:

03/2024 - 02/2027