Humboldt-Universität zu Berlin - Gender und Globalisierung

Lehrveranstaltungen Wintersemster 2009/10

Lehrveranstaltungen des Fachgebiets im Wintersemester 2009/10  








Prof. Dr. Christine Bauhardt


 
(53817) Zeit und Gender - Transdisziplinäre Perspektiven

Im Seminar werden wir verschiedene Fragestellungen der Zeitforschung aus Gender-Perspektive bearbeiten. Ökonomische Aspekte spielen dabei ebenso eine Rolle wie soziale und ökologische. Praktische Anwendung findet die Zeitforschung in der Raum- und Verkehrsplanung, diese Felder sollen deshalb vertieft behandelt werden.

Literatur: Hofmeister, Sabine/Spitzner, Meike (Hg.)(1999): Zeitlandschaften. Perspektiven öko-sozialer Zeitpolitik. Stuttgart, Leipzig: Hirzel; Holz, Erlend (2000): Zeitverwendung in Deutschland - Beruf, Familie, Freizeit. Wiesbaden: Stat. Bundesamt; Vinz, Dagmar (2005): Zeiten der Nachhaltigkeit. Perspektiven für eine ökologische und geschlechtergerechte Zeitpolitik. Münster.

SE Di 10-12 wöch./1, DOR 24, 2.102






 
(53 823) Gender ist die Antwort -- was war noch mal die Frage?

Die Gender-Forschung blickt inzwischen auf eine über dreißigjährige Geschichte zurück. Diese Geschichte wollen wir in diesem Lektürekurs nachvollziehen, um zu verstehen, warum sich heute bestimmte Fragen anders oder auch wieder neu stellen. Welches Wissenschaftsverständnis liegt den Gender Studies zugrunde? Welche Beiträge hat die feministische Wissenschaftskritik zur wissenschaftlichen Forschung geleistet? Wo überschneiden sich Fragestellungen der Gender Studies mit anderen wissenschaftskritischen Ansätzen?

Literatur: Becker, Ruth/Kortendiek, Beate (Hg.)(2008): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden; Butler, Judith/Scott, Joan W. (eds.)(1992): Feminists Theorize the Political. New York/London; Fuchs, Brigitte/Habinger, Gabriele (Hg.)(1996): Rassismen & Feminismen. Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität zwischen Frauen. Wien.

TU Di 14-16 wöch./1 HN27-H12 - R. 221






 
(53 850) Was hat das Klima mit "Gender" zu tun? Feministische Ansätze in der Globalen Umweltpolitik

Der Klimawandel ist zur Zeit in aller Munde - gibt es dabei eine kritische Gender-Perspektive? Zunächst scheinen Klimaveränderungen ja alle Menschen in gleicher Weise zu betreffen. Das Seminar beschäftigt sich deshalb mit der Frage, inwieweit sich die Folgen des Klimawandels auf verschiedene Weltregionen unterschiedlich auswirken. Aber auch das Thema der ungleichen Verantwortung für Umweltzerstörung und feministische Interventionen in die globale Klima- und Umweltdebatte werden im Seminar diskutiert.

Literatur: Masika, Rachel (ed.)(2002): Gender, Development, and Climate Change. Oxfam GB; UNDP (2007): Den Klimawandel bekämpfen. Menschliche Solidarität in einer geteilten Welt. Bonn; Widerspruch (2008): Band 54/08: Schwerpunkt "Energie und Klima". Zürich.

SE Mi 14-16 wöch./1, HN27-H12 - R. 2.21






 
(53 881) Transdisziplinäres Kolloquium: Konzeptentwicklung - Schreiben - Präsentieren. Methoden Wissenschaftlichen Arbeitens für Fortgeschrittene

Das Kolloquium richtet sich an Studierende in der Abschlussphase des Magisterstudiums. Es dient der Vorbereitung und der begleitenden Betreuung bei der Erstellung der Magisterarbeit in Gender Studies/Geschlechterstudien. Dabei geht es zum einen darum, ein eigenes Forschungsdesign zu entwickeln, dieses in Fragestellungen und Hypothesen zu übersetzen und die angemessenen Untersuchungsmethoden auszuwählen. Zum anderen sollen die Ergebnisse interessant präsentiert werden, in mündlicher wie in schriftlicher Form. Wir werden deshalb im Seminar an Ihren eigenen Themen anknüpfend diese Formen schrittweise erarbeiten.

CO Mi 16-18 HN27-H12, 2.21










Dr. Parto Teherani-Krönner



(20 122) Einführung in die Rurale Frauen- und Geschlechterforschung am Beispiel der Globalisierung der Agrarproduktion

Ländliche Entwicklung und die Sicherung der Existenzgrundlage ist von der Partizipation der Landbevölkerung abhängig. Die Arbeitsteilung und das Geschlechterverhältnis spielen für das gelingen der agrarischen Produktion und Vermarktung eine entscheidende Rolle. Nach einem historischen Rückblick werden neuere Entwicklungen und internationale Debatten zur Ruralen Frauen- und Geschlechterforschung im Zusammenhang mit den Themen zur Ernährungssouveränität und Recht auf Nahrung vorgestellt. Schwächen und Stärken bisheriger Frauenförderung – Gendermainstreaming und Genderbudgeting - in nationalen und internationalen Organisationen werden analysiert. Erste Ansätze der Geschlechteranalyse für eigene Feldforschungen können erarbeitet werden. Ziel des Seminars ist es, am Beispiel der (feministischen) Internationalen Politischen Ökonomie Kenntnisse zum Verständnis von Gender zu vermitteln. Das Seminar bietet Moodle unterstützt an. Literatur: Boserup, Ester 1989: Women's Role in Economic Development. George Allen & Unwin, London (zuerst: 1970). Deutsch: Die ökonomische Rolle der Frau in Afrika, Asien, Lateinamerika, Stuttgart 1982 Prügl, Elisabeth 2004: Gender Orders in German Agriculture: From the Patriarchal Welfare State to Liberal Environmentalism. In: Sociologia Ruralis, Vol 44. Number 4., pp 349 - 372 Teherani-Krönner, Parto 2006: Agrarwissenschaft, in: von Braun, Christina und Stephan, Inge (Hg.) Gender Studies eine Einführung, Metzler Verlag, Stuttgart / Weimar (2. Auflage), S. 211 – 224 http://www.fao.org/gender/en/agri-e.htm (ges. 12.7.2008)

SE Do 14-16 und 16-18 HN27-H12, R. 2.21






 
(20 230) Gender & Environment

Local strategies to food and meal security within the global world markets and the possibilities of resource management will show us the scope of action for sustainable livelihoods. Experiences with environmental management and local knowledge will help to understand gender relations and human activities. The debate on gender and environment will be explained by theoretical approaches of ecology, human and cultural ecology as well as ecofeminist contributions. We will follow the debate on the food crisis of 2008 and necessary activities, the climate change discussion and the environmental as well as social and cultural effects of agro- and bio-fuel production. The GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) offers a poster competition (December 2009 / January 2010), students who are interested can take part in this programme that offers a three month visit to one of their projects in developing countries of the South to the three first winners.

VL Mo 14-16 und 16–18 HN 27-H 12, R. 2.21










Dr. Gülay Çağlar



(53 824) Gender in der globalen Ökonomie

Die Ideologie des „freien Marktes“ und die damit im Zusammenhang stehenden wirtschaftspolitischen Leitlinien der Liberalisierung und Deregulierung bestimmen seit nunmehr zwei Jahrzehnten Entwicklungsprozesse in der globalen Ökonomie. Vor allem die internationalen Finanzinstitutionen preisen die Liberalisierung und Deregulierung der Märkte als notwendige Voraussetzung für Wachstum und Entwicklung. Doch vielerorts können die negativen Folgen der effizienzorientierten Wirtschaftspolitik beobachtet werden. In der Veranstaltung wird untersucht, wie sich ökonomische Transformationsprozesse auf die Geschlechterverhältnisse auswirken. Darüber hinaus wird diskutiert, inwiefern die globale Ökonomie auf geschlechtsspezifischen Asymmetrien beruht. Ziel des Seminars ist es, am Beispiel der (feministischen) Internationalen Politischen Ökonomie Kenntnisse zum Verständnis von Gender zu vermitteln. Literatur: Hoppe, Hella (2002): Feministische Ökonomik: Gender in Wirtschaftstheorien und ihren Methoden. Berlin: Edtion Sigma. Wichterich, Christa (2003): Femme global. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral. Hamburg: VSA.

EK Do 12-14 wöch./1 HN27-H12 R. 2.21

Literatur:
Wichterich, Christa (2003): Femme global. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral. Hamburg: VSA; Young, Brigitte (2000): Die Herrin und die Magd. Globalisierung und die Re-Konstruktion von „class, gender, and race“. In: Widerspruch, Nr. 38, S. 47-59.









Julia Rometsch M.A.



(53 851) (Globale) Soziale Rechte - Chancen und Fallstricke für feministischen Aktivismus

In Zeiten der globalen Wirtschaftskrise werden soziale Fragen wieder drängender. Globalisierungskritiker_innen hoffen, die Krise nutzen zu können, um für soziale Kämpfe zu mobilisieren. Menschenrechte und Globale Soziale Rechte (GSR) sind dabei zwei Ansätze, mit denen Aktivist_innen aus unterschiedlichsten Bereichen für bessere Lebensbedingungen eintreten. Der Kampf für einen Mindestlohn in Deutschland kann dabei ebenso aus der Perspektive Sozialer Rechte betrachtet werden wie der Kampf brasilianischer Kleinbäuerinnen um Land. In diesem Seminar sollen beide Ansätze - Menschenrechte und Globale Soziale Rechte - vorgestellt und auf ihre Anschlussfähigkeit für feministische Aktivist_innen untersucht werden. Nach einer Auseinandersetzung mit der Geschichte der FrauenMenschenrechte und dem Menschenrechtssystem der UN werden wir die praktische Menschenrechtsarbeit von (Frauen-)NGOs im globalen Süden wie in Deutschland analysieren. Dafür besteht die Möglichkeit, kurze Interviews mit NGO-Vertreter_innen zu führen und auszuwerten und so erste methodische Erfahrungen im Bereich Sozialforschung zu machen.

SE Mo 14-16 wöch./1 DOR24 R. 3.018

Literatur:
Cornwall, Andrea/ Molyneux, Maxine (Hg.) (2008): The Politics of Rights. Dilemmas for Feminist Praxis. London: Routledge; Gerhard, Ute/ Jansen, Mechthild/ Maihofer, Andrea (Hg.) (1997): Differenz und Gleichheit. Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht. Königstein/ Taunus; Ulrike Helmer Neuhold, Brita/ Pirstner, Renate/ Ulrich, Silvia (2003): Menschenrechte - Frauenrechte. Internationale, europarechtliche und innerstaatliche Dimensionen. Innsbruck: Studien-Verlag.



nach oben