Lehrveranstaltungen Wintersemster 2008/09
Lehrveranstaltungen des Fachgebiets im Wintersemester 2008/09
Prof. Dr. Christine Bauhardt
(53807) Landwirtschaftswissenschaften: Zeit und Gender - Transdisziplinäre Perspektiven
Im Seminar werden wir verschiedene Fragestellungen der Zeitforschung aus Gender-Perspektive bearbeiten. Ökonomische Aspekte spielen dabei ebenso eine Rolle wie soziale und ökologische. Praktische Anwendung findet die Zeitforschung in der Raum- und Verkehrsplanung, diese Felder sollen deshalb vertieft behandelt werden.
Literatur: Hofmeister, Sabine/Spitzner, Meike (Hg.)(1999): Zeitlandschaften. Perspektiven öko-sozialer Zeitpolitik. Stuttgart, Leipzig: Hirzel; Holz, Erlend (2000): Zeitverwendung in Deutschland - Beruf, Familie, Freizeit. Wiesbaden: Stat. Bundesamt; Mückenberger, Ulrich (Hg.)(2001): Bessere Zeiten für die Stadt. Chancen kommunaler Zeitpolitik. Opladen: Leske & Budrich.
SE Di: 10-12Uhr, DOR 24, 3.018
(53 917) Migration und Geschlechterverhältnisse im globalen Kontext
Migrationsprozesse haben schon immer das Stadt-Land-Verhältnis und geographisch verortete Geschlechterverhältnisse maßgeblich beeinflusst. Durch Zuwanderung wachsen Städte und Regionen und erfahren damit Erneuerung und Vitalität, Abwanderung aus dem ländlichen Raum führt zu Entleerung und Brachfallen. Diese Prozesse verlaufen im globalen Zusammenhang widersprüchlich. Ökonomische und soziale Transformationen im ländlichen Raum, insbes. des Südens, stehen im Wechselverhältnis mit Restrukturierungen im Geschlechterverhältnis der Metropolräume.
Literatur: Afshar, Haleh/Barrientos, Stephanie (eds.)(1999): Women, Globalization and Fragmentation in the Developing World. Houndmills et al.: Macmillan ; Francis, Elizabeth (2002): Gender, Migration and Multiple Livelihoods: Cases from Eastern and Southern Africa. In: Journal of Development Studies 38 (5): 167-190; Mahler, Sarah J./Pessar, Patricia R. (2001): Gendered Geographies of Power: Analyzing Gender Across Transnational Spaces. In: Identitites 7 (4): 441-459.
SE HS Mi 12-14 wöch./1 I 110, 449
(53878) Landwirtschaftswissenschaften: Gender im integrierten Wasserressourcen-Management - Globale und lokale Perspektiven
Wasser spielt in der internationalen Umweltpolitik eine große Rolle: Wasserver- und -entsorgung ist eine zentrale Aufgabe der Umweltplanung sowohl in Industrie- als auch in sog. "Entwicklungsländern". Gleichzeitig handelt es sich um eine hochpolitische Thematik. Staudammprojekte zur Energiegewinnung oder zur Bewässerung in der Landwirtschaft haben oftmals katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen in den entsprechenden Regionen. Die Privatisierung der Wasserinfrastrukturen verändert die Rahmenbedingungen für den Zugang zu sauberem Wasser in vielen Ländern. Gleichzeitig ist das Wasser-Management ein Handlungsfeld der internationalen Umweltpolitik, in dem die Frage nach der unterschiedlichen Betroffenheit von Männern und Frauen zentral ist. Häufig sind es Frauen, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit der Knappheit oder der schlechten Qualität des Wassers konfrontiert sind. Viele Frauenumweltorganisationen sind mit der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Wasserpolitik befasst.
Literatur: Aithal, Vathsala (2004): Von den Subalternen lernen? Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation. Königstein/Ts.; Politische Ökologie 80 (2003): Wasser - Grundrecht oder großes Geschäft? München; UNDP (2003): Mainstreaming Gender in Water Management. A Practical Journey to Sustainability: A Resource Guide (www.undp.org).
Mi: 16-18 Uhr, HN27-H12 - R. 2.21
(53 883) Konzeptentwicklung - Schreiben - Präsentieren. Methoden Wissenschaftlichen Arbeitens für Fortgeschrittene
Das Seminar richtet sich an
Studierende, die sich wissenschaftliche Methoden zur selbständigen
Erarbeitung eines Praxisfeldes aneignen möchten. Dabei geht es zum
einen darum, ein eigenes Forschungsdesign zu entwickeln, dieses in
Fragestellungen und Hypothesen zu übersetzen und die angemessenen
Untersuchungsmethoden auszuwählen. Zum anderen sollen die Ergebnisse
interessant präsentiert werden, in mündlicher wie in schriftlicher
Form. Wir werden deshalb im Seminar an Ihren eigenen Themen anknüpfend
diese Formen schrittweise erarbeiten.
SE Mi 14-16 HN27-H12, 2.21
Dr. Parto Teherani-Krönner
Einführung in die Rurale Frauen- und Geschlechterforschung am Beispiel der Globalisierung der Agrarproduktion
Das Sichtbarwerden von Frauen im
Entwicklungsprozess, insbesondere ihr Beitrag zur ländlichen
Entwicklung hat auf die spezifische Frauenökonomie zwischen Subsistenz-
und Marktwirtschaft aufmerksam gemacht. Nach einem historischen
Rückblick werden neuere Entwicklungen und Debatten zur
Ernährungssicherung, Ernährungssouveränität und Recht auf Nahrung
vorgestellt. Dabei wird Agrarproduktion im Kontext der Globaliserung –
Weltagrarmärkten (EU und WTO) - mit Fragen zur Selbstversorgung,
Machtverhältnissen und Geschlechtergerechtigkeit konfrontiert. Verfolgt
werden soll der nationale und internationale Diskurs zum Thema Frauen–
und Geschlechterforschung zur nachhaltigen Entwicklung (WID, GAD und
WED). Dabei werden Schwächen und Stärken der Frauenförderung –
Gendermainstreaming und Genderbudgeting- in nationalen und
internationalen Organisationen diskutiert. Erste Ansätze der
Geschlechteranalyse für die Feldforschung können vorgestellt werden.
Studierende können Anfang des Semesters über Mail Kontaktaufnehmen und
das Passwort für den Moodlezugang erhalten.
SE Di 16-18 und 18-20 Uhr HN 27, H 12, 2.21
Gender & Environment
Access to environmental resources in
rural areas among different social groups from a gender perspective is
a key to survival. Resources like: land, biodiversity, local knowledge,
forest resources etc. will be analysed with a cultural ecological
approach. We will deal with case studies and theoretical contributions
to the food security debate from a cultural ecological view with
respect to meal policy. Local strategies to food and meal security
within the global world markets and the possibilities of resource
management give way to the scope of action and sustainable livelihood.
Experiences with environmental management and local knowledge will help
to understand human actions. The debate on gender and environment will
be explained by theoretical approaches of ecology, human and cultural
ecology as well as ecofeminist contributions. The GTZ (Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit) offers a poster competition (December 2008 /
January 2009), students who are interested can take part in this
programme that offers a three month visit to one of their projects in
developing countries of the South to the three first winners.
Studierende können Anfang des Semesters über Mail Kontaktaufnehmen und
das Passwort für den Moodlezugang erhalten.
SE Do 14- 16 und 16 – 18 Uhr HN 27, H 12, 2.21