SoSe2010
Lehrveranstaltungen des Fachgebiets im Sommersemester 2010
Prof. Dr. Christine Bauhardt
(53 972) Forschungswerkstatt - Empirische Sozialforschung
Die Forschungswerkstatt bietet einen Einstieg in die Planung und
Organisation eigener Forschungsprojekte und richtet sich an Studierende,
die forschendes Lernen anhand eines sozialwissenschaftlichen Projekts
erproben möchten. Der Gegenstandsbereich des Projektes selbst ist frei
gewählt. Es wird vorausgesetzt, dass jede/r Teilnehmer/in eine konkrete
empirische Aufgabenstellung verfolgt. Gruppenarbeiten sind möglich. Die
Forschungswerkstatt ist zweisemestrig angelegt und wird im WiSe 2010 mit
der eigenen empirischen Erhebung fortgesetzt. Im ersten Teil (SoSe 2010)
geht es darum, das jeweilige Thema zu finden und zu päzisieren,
Erkenntnisinteressen und Fragestellungen zu formulieren und diese im
Kontext der transdisziplinären Geschlechterforschung zu verorten. Dazu
werden wir theoriegeleitet an die feministischen Methodenkritik und
Methologie anschließen
Literatur: Althoff, Martina/Bereswill, Mechthild/Riegraf, Birgit (Hg.)(2001): Feministische Methodologie und Methoden. Traditionen, Konzepte, Erörterungen. Opladen:Leske + Buderich Harding, Sandra (1987): Is there a feminist method? In: Harding, Sandra (Hg.): Feminism and Methodology. Bloomington: Indiana Universoity Press, S. 1-14 Hesse-Biber, Sharlene Nagy (Hg.)(2007): Handbook of Feminist Research. Theory and Praxis. Thousand Oaks:Sage.
SE Mo 16-18 wöch./1, DOR 24, 3.007
(53 840) Interdependenzen im Alltag: Stadtentwicklung und Schule
Intersektionalität ist nicht allein ein theoretisches Konzept zur
Analyse von vielfältigen Machtverstrickungen. Intersektionale
Machtverhältnisse drücken sich ganz konkret im alltäglichen Handeln aus,
z.B. bei der Wahl der Schule. Ein hoher Anteil von SchülerInnen mit
Migrationsbiographien wird häufig als Indikator für eine problematische
Schule angesehen, von PolitikerInnen ebenso wie von Eltern, die sich für
eine Schule für ihre Kinder entscheiden. So entstehen durch das Handeln
Einzelner gesellschaftliche und räumliche Ausgrenzungs- bzw.
Einschlussprozesse. Im Seminar werden wir uns mit theoretischen Ansätzen
zu Intersektionalität am Beispiel Schule ebenso beschäftigen wie mit der
Praxis, Stadtteilentwicklung und Schulentwicklung zusammen zu
denken.
Literatur: Krummacher, Michael (2003): Soziale Stadt – Sozialraumentwicklung – Quartiersmanagement: Herausforderungen für Politik, Raumplanung und soziale Arbeit. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften; Meinlschmidt, Gerhard (Hg.) (2009): Sozialstrukturatlas Berlin 2008. Ein Instrument der quantitativen, interregionalen und intertemporalen Sozialraumanalyse und -planung. Berlin: o.V.; Olejniczak, Claudia/Schaarschmidt, Maike (2005): Schule im Stadtteil. Fallstudie im Rahmen der Evaluation des integrierten Handlungsprogramms "Soziale Stadt NRW"
SE Mi 10-12 wöch./1 DOR 24, R. 2.102
(53 854) Räume der Emanzipation
Das Seminar führt in die raumbezogene Forschung (Stadt- und
Raumforschung, Architektur, Raumplanung) aus Gender-Perspektive ein.
Theoretische Debatten und praktische Gestaltungsansätze werden in ihrem
Zusammenhang mit der Geschlechterordnung untersucht.
Literatur: Bauhardt, Christine (Hg.)(2004): Räume der Emanzipation. Wiesbaden; Frank, Susanne (2003): Stadtplanung im Geschlechterkampf. Opladen; Massey, Doreen (2005, 4.Auflg.): Space, Place and Gender. Univ. of Minnesota Press.
SE Do 14-16 wöch./1, HN27-H12, R. 2.21
(53 954) The Political Economy of Gender – Feminist Transformations in a Global Perspective
In this course, we will explore current problems and debates relating to
the gendered effects of globalization. We will examine the manner in
which gender relations are transformed in the course of global economic
restructuring and socioeconomic changes. Moreover, we will discuss
women’s political responses and strategies to overcome gender
inequalities. This seminar is closely related to the course “Governing
Gender Order. The Role of the State and International Organizations” by
Dr. Gülay Caglar. Thus, it is strongly recommended to attend both
courses. This course is also opened to students of the International
Master in Rural Development and MA Agricultural Economics.
SE Di 14-16 HN27-H12, R. 2.21
(53 863) Wie kommt Gender in die internationalen Organisationen? Das Beispiel Wasserpolitik
Wasser spielt in der internationalen Umweltpolitik eine große Rolle:
Wasserver- und -entsorgung ist eine zentrale Aufgabe der Umweltplanung
sowohl in Industrie- als auch in sog. "Entwicklungsländern".
Gleichzeitig handelt es sich um eine hochpolitische Thematik.
Staudammprojekte zur Energiegewinnung oder zur Bewässerung in der
Landwirtschaft haben oftmals katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt
und die Menschen in den entsprechenden Regionen. Die Privatisierung der
Wasserinfrastrukturen verändert die Rahmenbedingungen für den Zugang zu
sauberem Wasser in vielen Ländern. Gleichzeitig ist das
Wasser-Management ein Handlungsfeld der internationalen Umweltpolitik,
in dem die Frage nach der unterschiedlichen Betroffenheit von Männern
und Frauen zentral ist. Häufig sind es Frauen, die in ihrer alltäglichen
Arbeit mit der Knappheit oder der schlechten Qualität des Wassers
konfrontiert sind. Viele Frauenumweltorganisationen sind mit der
Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Wasserpolitik befasst
Literatur: Aithal, Vathsala (2004): Von den Subalternen lernen? Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation. Königstein/Ts.; Politische Ökologie 80 (2003): Wasser - Grundrecht oder großes Geschäft? München; UNDP (2003): Mainstreaming Gender in Water Management. A Practical Journey to Sustainability: A Resource Guide (www.undp.org).
Literatur: Aithal, Vathsala (2004): Von den Subalternen lernen? Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation. Königstein/Ts.; Politische Ökologie 80 (2003): Wasser - Grundrecht oder großes Geschäft? München; UNDP (2003): Mainstreaming Gender in Water Management. A Practical Journey to Sustainability: A Resource Guide (www.undp.org).
SE Di 14-16 HN27-H12, R. 2.21
Dr. Parto Teherani-Krönner
(20 229) Geschlechterarrangement im Ländervergleich am Beispiel islamischer Länder
Das Geschlechterarrangement in verschiedenen Gesellschaften wird am Beispiel islamisch geprägter Länder thematisiert. Besonderes Gewicht wird auf die Genderdebatte im innerislamischen Diskurs gelegt. Ziel ist es einen kritischen Umgang mit dem vorgeprägten Bild zur “islamischen Frau” zu erwerben und Begriffe, Methoden und Theorien in ihrer Übertragbarkeit auf andere Gesellschaften zu prüfen. Mit den Debatten zu öffentlichen und privaten Räumen, sowie formelle und informelle Ökonomie kann auf die Kreierung neuer Handlungsspielräume von Frauen in islamischen Kulturen aufmerksam gemacht werden. Neben der Debatte zu Gender und Sexualität wie auch der Kleiderordnung wird der Frage nachgehen, wie Frauen ihre Handlungsmöglichkeiten zwischen Glaubensregeln und kulturellen Normen erweitern. Auch werden Diskurse zu Maskulinität im Islam aufgegriffen.
Literatur: Die gemeinsam mit Studierenden vergangener Semester erarbeitete Publikation: Teherani-Krönner, Parto/ Paulick, Sylvi/ Hempel, Janina (Hg.): Die Genderdebatte im Islam aus studentischer Sicht, Centaurus Verlag, Freiburg 2009 wird als Grundlage für den Kurs empfohlen.
Literatur: Die gemeinsam mit Studierenden vergangener Semester erarbeitete Publikation: Teherani-Krönner, Parto/ Paulick, Sylvi/ Hempel, Janina (Hg.): Die Genderdebatte im Islam aus studentischer Sicht, Centaurus Verlag, Freiburg 2009 wird als Grundlage für den Kurs empfohlen.
SE Mo 14-18 HN27-H12, R. 2.21
(20 228) Urban Agriculture and Gender
Urban agriculture and horticulture is becoming a new movement in metropolitan areas. People from the neighbourhood are creating their own spaces for activities and communication. These communal gardens have emerged in metropolitan centres like New York in USA or Berlin (Europe) as well as in Latin American and in many African countries. In some parts of the world urban agriculture and horticulture is part of the survival strategies that help to cope with food and meal security. We will learn how these new communal initiatives are shaping the every life of people, where especially women get involved.
These grass root movements are highly gendered and we will learn about the historical development of horticultural societies, where mostly women have taken the responsibility of land cultivation. Even until today women’s share in field work is about 80% in Sub-Saharian countries.
As urban agriculture is becoming part of new city life, students are welcomed to do their own research and investigate in topics of their choice. They can follow the roots of the German ‘Schrebergärten’ or the ‘community gardens’ or intercultural gardens in Berlin.
The Seminar will be offered with Moodle.
SE Do 16:20 und 16–18 HN 27-H12, R. 2.21
Dr. Gülay Çağlar
(53 824) Governing Gender Orders. The Role of the State and International Organizations
Gender relations have been subject to profound changes in the course of
economic restructuring and socioeconomic transformations throughout the
world. Changes in gender relations take different forms depending on the
regional context and the broader societal gender order within which they
take place. This course aims at exploring the socio-structural and
institutional factors that constitute gender orders in different
societies. Special emphasis will be put on the role of the welfare state
as well as on policies of international organizations (e.g. gender
budgeting) that shape gender orders and (re)produce patterns of gender
inequality. This seminar is closely related to the course “The Political
Economy of Gender. Feminist Transformations in a Global Perspective” by
Prof. Dr. Christine Bauhardt. Thus, it is strongly recommended to attend
both courses. This course is also opened to students of the
International Master in Rural Development and MA Agricultural
Economics.
Literatur: Marchand, Marianne/Runyan, Anne Sisson (eds.) (2000): Gender and Global Restructuring. Sightings, Sites and Resistance. London, New York: Routledge Daly, Mary/Rake, Katharin (2003): Gender and the Welfare State: Care, Work and Welfare in Europe and the USA. Oxford, Malden, MA: Blackwell
Literatur: Marchand, Marianne/Runyan, Anne Sisson (eds.) (2000): Gender and Global Restructuring. Sightings, Sites and Resistance. London, New York: Routledge Daly, Mary/Rake, Katharin (2003): Gender and the Welfare State: Care, Work and Welfare in Europe and the USA. Oxford, Malden, MA: Blackwell
SE Di 16-18 wöch./1 HN27-H12 R. 2.21