Wintersemester 2006/07
Lehrveranstaltungen des Fachgebiets im Wintersemester 2006/2007
Prof. Dr. Christine Bauhardt
(53808) Zeit - transdisziplinäre Zugänge
Im Seminar werden wir verschiedene
Fragestellungen der Zeitforschung aus Gender-Perspektive bearbeiten.
Ökonomische Aspekte spielen dabei ebenso eine Rolle wie soziale und
ökologische. Praktische Anwendung findet die Zeitforschung in der Raum-
und Verkehrsplanung, diese Felder sollen deshalb vertieft behandelt
werden.
SE Di 12-14 wöch./2 HN27-H12, R 2.21
Literatur:
Hofmeister, Sabine/Spitzner, Meike (Hg.)(1999): Zeitlandschaften. Perspektiven öko-sozialer Zeitpolitik. Stuttgart, Leipzig: Hirzel; Holz, Erlend (2000): Zeitverwendung in Deutschland - Beruf, Familie, Freizeit. Wiesbaden: Stat. Bundesamt; Mückenberger, Ulrich (Hg.)(2001): Bessere Zeiten für die Stadt. Chancen kommunaler Zeitpolitik. Opladen: Leske & Budrich.
Magister: Grundstudium, Wahlpflichtbereich WSP 1, Landwirtschaftswiss.
BA: M1, Transdisziplinarität I, 3 Studienpunkte, 1 Studienpunkt MAP
(53814) Gender und Umwelt: Das Beispiel Wasser
Wasser spielt in der internationalen
Umweltpolitik eine große Rolle: Wasserver- und -entsorgung ist eine
zentrale Aufgabe der Umweltplanung sowohl in Industrie- als auch in
sog. "Entwicklungsländern". Gleichzeitig handelt es sich um eine
hochpolitische Thematik. Staudammprojekte zur Energiegewinnung oder zur
Bewässerung in der Landwirtschaft haben oftmals katastrophale
Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen in den entsprechenden
Regionen. Die Privatisierung der Wasserinfrastrukturen verändert die
Rahmenbedingungen für den Zugang zu sauberem Wasser in vielen Ländern.
Gleichzeitig ist das Wasser-Management ein Handlungsfeld der
internationalen Umweltpolitik, in dem die Frage nach der
unterschiedlichen Betroffenheit von Männern und Frauen zentral ist.
Häufig sind es Frauen, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit der
Knappheit oder der schlechten Qualität des Wassers konfrontiert sind.
Viele Frauenumweltorganisationen sind mit der Umsetzung von Gender
Mainstreaming in der Wasserpolitik befasst.
SE Do 10-12 wöch./2 I 110, R449
Literatur:
Aithal, Vathsala (2004): Von den Subalternen lernen? Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation. Königstein/Ts.; Politische Ökologie 80 (2003): Wasser – Grundrecht oder großes Geschäft? München; UNDP (2003): Mainstreaming Gender in Water Management. A Practical Journey to Sustainability: A Resource Guide (www.undp.org).
Magister: Grundstudium, Wahlpflichtbereich WSP 1, Landwirtschaftswiss.
BA: M2 Gender I, 3 Studienpunkte, 1 Studienpunkt MAP
(53 858) Differenzkonstruktionen und politische Partizipation: Staatsbürgerschaft im internationalen Vergleich
Regulierungen zur Staatsangehörigkeit
definieren das Zuordnungsverhältnis von Person und Staat und die damit
verbundenen politischen und sozialen Rechte, auch in bezug auf das
Geschlechterverhältnis. Sie unterliegen historischen und kulturellen
Rahmenbedingungen und verändern sich entlang supranationaler Vorgaben.
Im Seminar werden wir verschiedene nationalstaatliche Kontexte vor dem
Hintergrund ihrer Migrationspolitiken behandeln.
HS Di 14-16 wöch./2 HN27-H12, R2.21
Literatur:
Yuval-Davis, Nira (1997): Gender and Nation. Sage; Kocka, Jürgen/Conrad, Christoph (Hg.)(2001): Staatsbürgerschaft in Europa: Historische Erfahrungen und aktuelle Debatten. Hamburg: Edition Körber Stiftung.
Magister: Hauptstudium, Wahlpflicht, WSP 1, Landwirtschaftswiss./ Politikwiss.
(53 856) Berlin - Brandenburg: Perspektiven der Regionalplanung
Die Veranstaltung ist als
Projektseminar auf 2 Semester angelegt. Im Wintersemester 2006 wird ein
theoretischer Einstieg in die Aufgaben und Probleme der Regionalplanung
am Beispiel Berlin-Brandenburg erarbeitet. Im Sommersemester 2007
sollen konkrete Planungsprojekte untersucht werden, z.B. Großflughafen
Schönefeld, Lausitzring, Perspektiven für die Landwirtschaft. Ziel ist
es, Gender-Aspekte und -Methoden in einem vorallem technisch bestimmten
Praxisfeld anzuwenden.
PJ Do 12-14 wöch./2 I 110, R449
Bitte beachten: Ein Einstieg im Sommersemester wird nicht möglich sein.
Magister: Hauptstudium, Wahlpflicht, Projektstudium, Landwirtschaftswiss.
Dr. Parto Teherani-Krönner
(53 836e) Einführung Rurale Frauen- und Geschlechterforschung: Globalisierung der AgrarproduktionIn Ländern des Südens hat das
Sichtbarwerden von Frauen im Entwicklungsprozess, insbesondere ihr
Beitrag zur ländlichen Entwicklung, auf die spezifische Frauenökonomie
zwischen Subsistenz- und Marktwirtschaft aufmerksam gemacht. Neben
einem historischen Rückblick werden neuere Entwicklungen und Debatten
zur Ernährungssicherung, Ernährungssouveränität und Recht auf Nahrung
vorgestellt. Dabei wird Agrarproduktion im Kontext der Globalisierung -
Weltagrarmärkten (EU und WTO) - mit Fragen zur Selbstversorgung,
Machtverhältnissen und Geschlechtergerechtigkeit konfrontiert. Verfolgt
werden soll der nationale und internationale Diskurs zum Thema Frauen-
und Geschlechterforschung im Zugang zu Ressourcen und nachhaltigen
Entwicklung (WID, GAD und WED). Dabei werden Schwächen und Stärken der
Frauenförderung - Gendermainstreaming - in nationalen und
internationalen Organisationen diskutiert. Erste Ansätze der
Geschlechteranalyse für die Feldforschung werden erarbeitet.
SE Di 16-20 wöch./1 I-NO, 11
Magister: Grundstudium, Wahlpflichtbereich WSP 1
BA: M5 Ordnungen der Geschlechter, 3 Studienpunkte, 2 Studienpunkt MAP
(53 859) Umweltmanagement und Ressourcenzugang der Geschlechter
Gegenstand dieses Hauptseminars ist,
den unterschiedlichen Zugang der Geschlechter zu natürlichen Ressourcen
in ländlichen Gebieten zu thematisieren. Dabei gilt es, verschiedene
Ressourcen, wie Biodiversität, Land, Wissen, Wald und Wasser von
unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Mit empirischen
Fallbeispielen und theoretischen Ansätzen werden aktuelle Debatten zu
Umweltfragen und der grünen Gentechnologie behandelt.
Lokale Strategien zur Ernährungssicherung, die insbesondere von den unmittelbaren lokalen Ressourcen (Wasser, Boden, Wald) abhängig sind, ermöglichen Handlungsspielräume der Geschlechter zum Erhalt der Lebensgrundlage kennenzulernen. Erfahrungen mit Umweltmanagement und lokalem Wissen sollen zum Verstehen des Umweltverhaltens beitragen. Zur Entwicklung der Gender- und Umweltdebatte sind Theorieansätze der Ökologie, der Human- und Kulturökologie sowie der Diskurs zum Ökofeminismus hinzuzuziehen.
Lokale Strategien zur Ernährungssicherung, die insbesondere von den unmittelbaren lokalen Ressourcen (Wasser, Boden, Wald) abhängig sind, ermöglichen Handlungsspielräume der Geschlechter zum Erhalt der Lebensgrundlage kennenzulernen. Erfahrungen mit Umweltmanagement und lokalem Wissen sollen zum Verstehen des Umweltverhaltens beitragen. Zur Entwicklung der Gender- und Umweltdebatte sind Theorieansätze der Ökologie, der Human- und Kulturökologie sowie der Diskurs zum Ökofeminismus hinzuzuziehen.
HS Do 14-18 wöch/1 I-H, R13
Magister: Hauptstudium, Wahlpflicht, WSP 1
Dipl.-Pol. Gülay Çağlar
(53 815) Einführung in die feministische ÖkonomieDie feministische Ökonomie ist eine
vergleichsweise junge Forschungsrichtung, die seit Ende der 1980er
Jahre hauptsächlich im angelsächsischen Sprachraum einen massiven
Zuwachs an Forschungsbeiträgen vorweisen kann. Ausgangspunkt der
feministischen Forschung ist die Kritik an der Geschlechtsblindheit
mikro- und makroökonomischer Theorien und Modelle. Die theoretischen
Ansätze der feministischen Ökonominnen werden meist mit politischen
Forderungen und Reformansätzen verbunden. Das Seminar führt in die
Grundlagen feministischer Ökonomiekritik ein. Zunächst werden
wissenschaftstheoretische Fragen aus der Perspektive der feministischen
Ökonomie behandelt. Anschließend werden verschiedene mikro- und
makroökonomische Kategorien, Theorien und Modelle näher untersucht.
Dabei wird in zwei Schritten vorgegangen: In einem ersten Schritt
werden die verschiedenen Ansätze in ihrer "ursprünglichen" Form
vorgestellt und in einem zweiten Schritt wird die feministische
Reformulierung diskutiert.
SE Mi 10-12 wöch./2 I 110, R459
Literatur:
Hoppe, Hella (2002): Feministische Ökonomik: Gender in Wirtschaftstheorien und ihren Methoden. Berlin: Eidtion Sigma; Gutiérrez, Martha (2003): Macro-Economics: Making Gender Matter. London, New York: Zed Books.
Magister: Grundstudium, Wahlpflicht, WSP 1
BA: M2 Gender I, 3 Studienpunkte, 1 Studienpunkt MAP