Humboldt-Universität zu Berlin - Gender und Globalisierung

Biografie

Karin Sardadvar ist von 1.4.2022 bis 31.3.2023 Vertretungsprofessorin im Fachbereich Gender und Globalisierung am Albrecht-Daniel-Thaer-Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie forscht zu den Themen Arbeit und Geschlecht, Dienstleistungsarbeit, Care und zum Verhältnis von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Ihre Lehre behandelt feministische und nachhaltige Arbeitsbegriffe, die vergeschlechtlichte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, die Arbeitsbedingungen in Dienstleistungsbranchen und vermittelt qualitative Methoden empirischer Sozialforschung.

Karin Sardadvar hat in Wien, London und Stockholm Soziologie und Sprachen studiert. Sie hat 2006 den Post-Graduate-Lehrgang „Comparative Sociology“ am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien absolviert und 2011 an der Universität Wien das Doktoratsstudium in Soziologie abgeschlossen. Ergänzend hat sie mehrere didaktisch-lehrmethodische Ausbildungen absolviert.  

Seit 2005 unterrichtet sie an unterschiedlichen Universitäten (u.a. Universität Wien, Johannes Kepler Universität Graz, Wirtschaftsuniversität Wien). Ihre Lehrschwerpunkte sind interpretative Theorien, qualitative Methoden empirischer Sozialforschung, nachhaltige Arbeitsbegriffe sowie Arbeit und Geschlecht. Von 2010 bis 2017 arbeitete sie als Wissenschaftlerin in der außeruniversitären Arbeitsforschung bei der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) in Wien. Von 2015 bis 2017 war sie zudem Post-doc-Assistentin am Kompetenzzentrum für empirische Forschungsmethoden an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Zuletzt forschte sie als Senior-post-doc-Wissenschafterin am Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung der Wirtschaftsuniversität Wien im Rahmen des Elise-Richter-Programms des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF. Im laufenden Forschungsprojekt SPLITWORK untersucht sie die Arbeitszeiten – und insbesondere das Arbeitszeitmodell „geteilte Dienste“ – in der Reinigungsbranche und der ambulanten Pflege in Österreich, Norwegen und Schweden, sowie die Auswirkungen dieser Arbeitszeiten auf den Gesamtlebenszusammenhang der Beschäftigten. Im Frühling 2019 war sie Gastforscherin bei SINTEF Science & Technology in Trondheim, Norwegen, am Department Technology Management; im Herbst 2021 war sie als Gastforscherin an der Universität Linköping (LIU) in Schweden am Department of Behavioural Sciences and Learning.

Karin Sardadvar ist Gutachterin für mehrere sozialwissenschaftliche Zeitschriften und Forschungseinrichtungen sowie Mitglied diverser sozialwissenschaftlicher und feministischer Gesellschaften und Vereinigungen. Ihre Forschung und Lehre wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Käthe-Leichter-Preis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt, dem Förderungspreis in der Sparte Geistes-, Kultur-, Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Stadt Wien, dem Preis für Innovative Lehre der Wirtschaftsuniversität Wien und einer Shortlist-Nominierung für den österreichischen Staatspreis für exzellente Lehre Ars Docendi.

Ihre Publikationen behandeln vor allem Fragen der vergeschlechtlichten Verteilung von unbezahlter Haus-, Betreuungs- und Pflegearbeit, Arbeitsbedingungen in der bezahlten und unbezahlten Pflege und Betreuung, Beschäftigungsbedingungen in der Reinigungsbranche, ausgewählte Themen der Migrationsforschung sowie Fragen der Geschlechtergleichstellung und Intersektionalität.