Zeittafel
1804 |
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1806 |
Beginn des Lehrbetriebes am Mögliner Lehrinstitut |
1809-1812 |
"Grundsätze der rationellen Landwirthschaft" A. D. THAERs erscheinen. |
1810 |
Eröffnung des Lehrbetriebes an der Berliner Universität. Ernennung THAERs zum a.o. Prof. Beginn der landwirtschaftlichen Vorlesungen THAERs für die Studenten der Kameralistik. |
1811 |
J. G. KOPPE übernimmt die Verwaltung der Mögliner Musterwirtschaft. |
1819 |
A. D. THAER stellt seine landwirtschaftlichen Vorlesungen in Berlin ein. Dem Mögliner Lehrinstitut wird der Titel "Königliche Akademische Lehranstalt des Landbaus" verliehen. |
1824 | Eröffnung der"Kgl. Gärtner-Lehranstalt zu Schöneberg" und Potsdam auf Anregung des Kultusministers von Altenstein |
1827 |
J. E. STOERIG übernimmt das Extraordinariat für Landwirtschaft an der Berliner Universität |
1828 |
THAER verstirbt in Möglin. |
1830 |
Albrecht Philipp THAER, der Sohn A.D. THAERs wird Leiter der Mögliner Akademie. |
1855 |
Das Extraordinariat für Landwirtschaft an der Berliner Universität geht an den PD C. SCHULZ-FLEETH über. |
1859 |
Gründung eines Landwirtschaftlichen Lehrinstituts in Verbindung mit der Berliner Universität |
1861 |
Auflösung der Mögliner Akademie des Landbaus. |
1862 |
A. C. THAER, ein Enkel A. D. THAERs, wird Leiter des Landwirtschaftlichen Lehrinstituts an der Berliner Universität |
1867 |
Eröffnung des Landwirtschaftlichen Museums in Berlin. |
1871 |
Zum Nachfolger von A. C. THAER wird A. ORTH berufen. |
1873 |
ORTH veröffentlicht eine Denkschrift für die Reform des Berliner Lehrinstituts |
1881 |
Mit dem Wintersemester 1880/81 beginnt der Vorlesungsbetrieb an der neu gegründeten Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin (LHB). Am 14. Februar 1881 wird der neuen Hochschule der Name "Königliche Landwirtschaftliche Hochschule Berlin" verliehen. |
1882 |
Der preußische Minister für Landwirtschaft führt eine erste Abschlussprüfung, "Abgangsprüfung für Studierende der Landwirtschaft", an den LH Berlin und Bonn-Poppelsdorf ein. |
1883 |
An der LH Berlin entsteht eine Fachrichtung für Geodäsie und Kulturtechnik. Das 1867 durch den Verein für Rübenzuckerindustrie geschaffene Institut für Zuckerindustrie und das 1874 auf Initiative des Vereins der Spiritusfabrikanten entstandene Institut für Gärungsgewerbe/ Stärkeerzeugung bieten eigenständige Lehrveranstaltungen an der LHB an. |
1889 |
H. G. SETTEGAST, seit 1881 o. Prof. für Tierzucht, wird an der LHB emeritiert. |
1891-1893 |
Unter dem Rektorat von Prof. KNY entstehen erste Vorschläge für Studienprogramme. |
1891 |
M. FLEISCHER übernimmt das Ordinariat für Chemie an der LHB. |
1892 |
Der preußische Landwirtschaftsminister genehmigt einen ersten viersemestrigen Lehrplan für Landwirtschaftslehrer. |
1896 |
Frauen dürfen an der LH Berlin als "Hospitantinnen" studieren. |
1897 |
An der LH Berlin können Studenten ein Abschlussexamen ablegen. |
1902 |
Erster Lehrstuhl für Landwirtschaftliches Maschinenwesen wird in Deutschland an der LH Berlin eingerichtet. Berufung von G. FISCHER zum kommissarischen Dozenten. |
1903 |
Übersiedlung der Königlichen Gärtner-Lehranstalt von Wildpark bei Potsdam nach Berlin. G. FISCHER wird etatmäßiger Professor und Direktor des Instituts für Landwirtschaftliches Maschinenwesen an der LHB. |
1907 |
E. BUCHNER, Ordinarius für Chemie an der LHB, wird mit dem Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der zellfreien Gärung ausgezeichnet. |
1909 |
In Preußen wird eine "Ordnung der Diplomprüfung für studierende Landwirte an höheren landwirtschaftlichen Lehranstalten in Preußen" eingeführt, die das Abschlussexamen ersetzt. T. ECHTERMEYER wird Direktor der Königlichen Gärtner-Lehranstalt. |
1911 |
E. BAUR wird auf den Lehrstuhl für Botanik an der LHB berufen. |
1912 |
K. VON RÜMKER übernimmt den Lehrstuhl für Acker- und Pflanzenbau an der LHB. |
1913 |
Die LHB richtet einen eigenständigen Lehrstuhl für Kulturtechnik ein, auf den E. KRÜGER berufen wird. |
1915 |
Frauen sind nun als "ordentliche" Hörerinnen an der LHB zugelassen. |
1918 |
(1. August) Die Berliner LHB erhält das Promotionsrecht. Es wird der akademische Grad eines Doktors der Landwirtschaft (Dr. agr.) verliehen. |
1921 |
O. APPEL übernimmt als Honorarprof. die Vorlesungen für Phytopathologie und Pflanzenschutz an der LHB. K. OPITZ wird Nachfolger für K. VON RÜMKER auf dem Lehrstuhl für Acker- und Pflanzenbau an der LHB. |
1922 |
Als erstes Institut der LHB zieht das von E. BAUR geleitete Institut für Vererbungswissenschaft nach Berlin-Dahlem um. K. OPITZ lässt in Berlin-Dahlem die ersten Dauerfeldversuche der LHB anlegen. Die preußischen Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung erlassen gemeinsam "Prüfungsordnungen für Studierende der Landwirtschaft". Für die erfolgreich bestandene Diplomprüfung wird der akademische Grad "Diplomlandwirt" verliehen. F. AEREBOE wird auf den Lehrstuhl für landwirtschaftliche Betriebslehre berufen. J. HANSEN übernimmt den Lehrstuhl für Tierzucht. Die Domäne Vehlefanz wird unter dem Namen KOPPE-Hof in ein Tierzucht-Versuchsgut der LHB umgestaltet. |
1923 |
Die LHB beruft E. MANGOLD zum o. Prof. für Tierphysiologie. |
1924 |
Zum 100jährigen Jubiläum wird die Gärtner-Lehranstatlt in "Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau (LuFA)" umbenannt und erhält von der Stadt Berlin in Großbeeren eine Fläche für Moorversuchsfelder zur kostenlosen Nutzung für 25 Jahre. |
1927 |
W. FRECKMANN wird Direktor des Instituts für Kulturtechnik an der LHB. |
1927-1928 |
Das Studienfach Geodäsie wechselt von der LHB an die TH Charlottenburg. |
1928 |
Als Nachfolger von J. HANSEN wird C. KRONACHER zum Direktor des Instituts für Tierzucht berufen. K. ändert den Namen in "Institut für Tierzüchtung und Haustiergenetik" um. In Berlin-Dahlem entsteht bis 1931 ein hochmodernes Tierzüchtungsinstitut |
1929 |
Mit der Einrichtung einer Abteilung Gartenbau an der LHB entsteht der erste eigenständige akademische gartenbauliche Studiengang in Deutschland. E. Maurer |
1932 |
C. H. DENCKER löst den aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig emeritierten G. FISCHER als Ordinarius und Direktor des Landmaschinen-Instituts ab. Die LHB geht aus dem Ressort des preußischen Landwirtschaftsministers in die Regie des preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung über. |
1933 |
(07. 04.) Das von der NS-Regierung erlassene "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" bildet die gesetzliche Grundlage, um auch eine Anzahl Mitarbeiter der LHB aus politischen und rassistischen Gründen aus ihren Ämtern zu vertreiben. Es beginnt die Politik der "Gleichschaltung". (27. 04.) Als erster Wissenschaftler der LHB wird K. BRANDT, Direktor des Instituts für Marktforschung, durch den Reichsminister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung von der Lehrtätigkeit beurlaubt. W. FRECKMANN legt sein Amt als Rektor der LHB nieder. An seiner Stelle setzt der Minister den Favoriten der NSDAP, den Bodenkundler F. SCHUCHT, ein. |
1934 |
(19. 04.) Auf Initiative von K. MEYER, Leiter des 1933 neu geschaffenen "Referats für Biologie, Landbau-, Forst- und Veterinärwissenschaft" im Reichsministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, gründen Agrarwissenschaftler, die der NSDAP nahestehen, in Berlin die "Reichsarbeitsgemeinschaft der Landwirtschaftswissenschaft" (Forschungsdienst). (01. 11.) Die LHB wird gemeinsam mit der Berliner Tierärztlichen HS als landwirtschaftlich-tierärztliche Fakultät der Berliner Universität angegliedert. Im Herbst wird für K. MEYER an der Landwirtschaftlichen Fakultät in Berlin ein neuer Lehrstuhl für "Ackerbau und Landbaupolitik" eingerichtet. M. zieht eine Reihe von Anhängern des NS-Regimes als Professoren an die Berliner Fakultät |
1935 |
Anlässlich der "Grünen Woche" konstituiert sich in Berlin offiziell der "Forschungsdienst" (FD). Ein ministerieller Erlaß verkündet im Juli die Satzung des FD. Als eigentlicher Leiter, "Obmann" des Dienstes, wird K. MEYER eingesetzt. (Oktober) Für die hochschulmäßige landwirtschaftliche Ausbildung in Deutschland tritt eine neue Studien- und Prüfungsordnung in Kraft. Landwirtschaft darf nur noch studieren, wer seine "Bauernfähigkeit" beweisen und den "Arier-Nachweis" vorlegen kann. |
1936 |
J. SCHMIDT übernimmt als Nachfolger von C. KRONACHER das Berliner Institut für Tierzüchtung und Haustiergenetik. |
1937 |
Die gemeinsame landwirtschaftliche und tierärztliche Fakultät an der Berliner Universität teilt sich wieder in zwei Fakultäten auf. Auf dem Versuchsbetrieb des Instituts für Acker- und Pflanzenbau der Landwirtschaftlichen Fakultät in Thyrow beginnen umfangreiche Dauerfeldversuche. |
1941-1942 |
Mitarbeiter der Fakultät sind unter Regie von K. MEYER, der in dem unter dem Befehl des "Reichsführers" der SS, Heinrich HIMMLER, stehenden "Reichskommissariat für die Festigung des deutschen Volkstums" als Abteilungsleiter fungiert, maßgeblich am Entstehen von Teilen des berüchtigten "Generalplanes Ost" beteiligt, der die Vertreibung und den Tod von Millionen Menschen der osteuropäischen Völker vorsah. |
1945 |
Große Teile der Fakultätsgebäude und -einrichtungen sind zerstört oder stark beschädigt. Das Institut für "Ackerbau und Landbaupolitik" (ab 1941 für "Agrarwesen und Agrarpolitik", Direktor K. MEYER) wird geschlossen. |
1946 |
(20. 01.) Wiedereröffnung des Vorlesungsbetriebes an der Landwirtschaftlichen Fakultät. Als Ersatz für den Koppehof und Bornim erhält die Fakultät das Gut Berge bei Nauen als Versuchsbetrieb. |
1947 |
Umbenennung der Landwirtschaftlichen Fakultät in "Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät" (LGF). H. HEYDE wird Lehrstuhlinhaber und Direktor des Instituts für Landmaschinen. Er folgt G. FISCHER nach, der diese Aufgaben nach Kriegsende erneut übernommen hatte. |
1949 |
Mit Wirkung vom 12. 06. werden die in den Westberliner Bezirken liegenden Institute der LGF der Administration des Westberliner Senats unterstellt. Der Fakultät wird der Versuchshof Blumberg als neuer Versuchsbetrieb übergeben. |
1951 |
Auf Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 06. 03. werden diese Institute zum "Hochschulinstitut für Landwirtschaft und Gartenbau zusammengeschlossen und am 09. 04. als Fakultät für Landbau der TU in Berlin-Charlottenburg eingefügt. Im Januar 1951 beschließt das Zentralkomitee der SED die 2. Hochschulreform. Damit beginnt auch an der LGF die "Sozialistische Umgestaltung". Das verstärkte Mitspracherecht der SED und der ihr untergeordneten FDJ schränkt die Freiheit von Lehre und Forschung ein. Es wird das obligatorische marxistisch-leninistische Grundlagenstudium eingeführt. Für die straffere Organisation des Studiums werden studentische Seminargruppen gebildet. Vor allem auf Kosten der landwirtschaftlichen Hochschuleinrichtungen beginnt in der DDR der bevorzugte Aufbau der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (AdL). |
1953 |
An der Universität Leipzig wird eine Abteilung für das landwirtschaftliche Fernstudium gebildet. Die LGF der HU erhält eine Außenstelle dieser Abt. |
1954-1955 |
Verlängerung der Studiendauer von drei auf fünf Jahre an der LGF der HU. Einführung eines einjährigen landwirtschaftlichen oder gärtn. Grundpraktikums. Die Spezialisierung des Fachstudiums beginnt. |
1960 |
Erneute Reform des Studienablaufs für Landwirtschaft an der LGF. |
1960-1961 |
An der LGF entsteht eine selbständige Abt. Fernstudium. |
1962 |
Das "Seminar für landwirtschaftliche Entwicklung" an der TU Berlin entsteht. |
1962-1963 |
Es folgen weitere "Reformen" des landwirtschaftlichen Studiums an der HU. Der Übergang zum kombinierten Studium soll den Zusammenhang zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung vertiefen. |
1967 |
(Februar) Die von der Parteiführung der SED einberufene 4. Hochschulkonferenz beschließt, in der DDR eine 3. Hochschulreform durchzuführen. Die LGF und die Veterinärmedizinische Fakultät werden aufgelöst und an ihrer Stelle vier agrarwissenschaftliche Sektionen gegründet. |
1968-1969 |
Die agrarwissenschaftlichen Sektionen verlieren ihre naturwissenschaftlichen Grundlageninstitute. |
1969 |
Durchführung einer Strukturreform an der TU Berlin. Aufteilung der Fakultät für Landbau auf mehrere Fachbereiche. Es entsteht der Fachbereich 15, "Internationale Agrarentwicklung". Das Institut für Vererbungs- und Züchtungsforschung geht an die Freie Universität Berlin. |
1970-1972 |
An den vier agrarwissenschaftlichen Sektionen der HU bestehen 13 verschiedene spezialisierte Fachrichtungen. Die früher einheitliche Studienrichtung Landwirtschaft teilt sich in zwei getrennte Studiengänge, Pflanzen- und Tierproduktion, auf. |
1972 |
Am Fachbereich Internationale Agrarentwicklung der TU bestehen vier Institute: für Nutzpflanzenforschung, Tierproduktion, Sozialökonomie der Agrarentwicklung (bis 1972 Ausländische Landwirtschaft), Betriebslehre. |
1973-1976 |
Die agrarwissenschaftlichen Sektionen der HU verleihen den akademischen Grad eines Diplomagraringenieurs. Neue Studien- und Prüfungsordnungen werden verabschiedet. |
1974 |
Auf Empfehlung des Wissenschaftsrates stellt der Fachbereich Internationale Agrarentwicklung NeuImmatrikulationen für die agrarwissenschaftlichen Studiengänge an der TU vorläufig ein. |
1978-1979 |
Mit dem Wintersemester darf der Fachbereich wieder Studenten für das "Hauptstudium Internationale Agrarentwicklung" immatrikulieren. |
1985-1986 |
Der Fachbereich Internationale Agrarentwicklung immatrikuliert wieder für das Grundstudium seines Diplomstudienganges "Agrarwissenschaften". |
1989 |
Mit Jahresbeginn wird ein Prorektorat für Agrarwissenschaften an der HU gegründet. |
1990 |
Im Frühjahr 1990 wählen Mitarbeiter und Studenten der HU in freien demokratischen Wahlen ihre akademischen Selbstverwaltungsgremien. Mit dem 1. September gibt es keine Sektionen mehr. Die vier agrarwissenschaftlichen Sektionen wandeln sich in drei Fakultäten um: für Landwirtschaft und Gartenbau, für Nahrungsgüterwirtschaft und Lebensmitteltechnologie, für Veterinärmedizin. (12. 10.) Das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet ein neues Hochschulgesetz für das Bundesland Berlin. Die HU gehört nun zum Ressort des Senators für Wissenschaft und Forschung. (15.10) Das Institut für Genossenschaftswesen an der HU wird gegründet. |
1991 |
(14./15. 03.) Eine Kommission des Deutschen Wissenschaftsrates evaluiert die agrarwissenschaftlichen Einrichtungen von HU, TU und FU. Das Ergebnis wird am 05.07. publiziert. (12. 06.) Die zur "demokratischen Selbsterneuerung" gewählte Personal- und Strukturkommission der Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau der HU evaluiert das Personal. (18. 07.) Das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet ein "Gesetz zur Ergänzung des Berliner Hochschulgesetzes", das prinzipielle Leitlinien für die umfassende demokratische Umgestaltung der HU und damit auch der Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau enthält. Darin sind auch teilweise die Empfehlungen des Wissenschaftsrates berücksichtigt. (20. 11.) Entsprechend dem Ergänzungsgesetz nimmt eine Struktur- und Berufungskommission auch an der Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau der HU ihre Tätigkeit auf. Seit Jahresende nehmen an ihren Tagungen Vertreter des Fachbereiches Internationale Agrarentwicklung der TU mit beratender Stimme teil. Ziel dieser gemeinsamen Beratungen ist es unter anderem, ein Konzept für eine gemeinsame landwirtschaftliche und gartenbauliche Fakultät an der HU zu entwerfen. |
1992 |
(04. 06.) Das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet ein Gesetz zur Fusion der Fakultäten bzw. Fachbereiche für Landwirtschaft/Gartenbau an der HU, für Veterinärmedizin an der FU und Lebensmitteltechnologie an der TU. (03. 07.) Die Struktur- und Berufungskommission der Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau an der HU stellt ihre Tätigkeit ein. Von ihr entworfene, mit dem Fachbereich Internationale Agrarentwicklung abgestimmte Konzepte für die Struktur, die Studien- und Prüfungsordnung einer gemeinsamen Fakultät werden dem zukünftigen Gründungskomitee (GK) übergeben. (04. 07.) Das GK für die gemeinsame landwirtschaftliche Fakultät konstituiert sich im Dekanatssaal des historischen Gebäudes der LH Berlin in der Invalidenstraße 42. Als Vorsitzender wird der ehemalige Präsident der Universität Hohenheim, E. REISCH, vom Senator berufen. (01. 10.) Die Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau der HU und der Fachbereich Internationale Agrarentwicklung der TU vereinigen sich zum Fachbereich für Agrar- und Gartenbauwissenschaften an der HU. |
1993 |
(16. 04.) Die Landeshochschulkommission bei der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft bestätigt das vom GK verabschiedete Konzept für die Struktur und Entwicklung des FB für Agrar- und Gartenbauwissenschaften an der HU. Das GK entwirft ein Grundkonzept für die Organisation und Durchführung des Studiums am FB ab dem Wintersemester 1993/94. (08. 12.) Das Kuratorim beschließt die Bildung von elf Fakultäten an der HU. Der Fachbereich für Agrar- und Gartenbauwissenschaften nennt sich nun wieder Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der HU (LGF). |
1994 |
(10. 03.) Das GK der LGF bestätigt die bestehende Institutsstruktur mit sieben Instituten. (31. 03.) Das GK beendet seine Tätigkeit. Zum Dekan wird E. LINDEMANN wiedergewählt. (Mai/Juni) Für die Diplomstudiengänge an der LGF treten neue Studien-, Prüfungs- und Praktikumsordnungen in Kraft. (Juli) Es finden Institutsratswahlen an der Fakultät statt. |
1995 |
Die LGF kooperiert mit über 80 wissenschaftlichen Institutionen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern. |
1996 |
(01.01.) Hervorgegangen aus der Projektgruppe Agrarökologie-Stadtökologie an der LGF der HU wird das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der HU gegründet. Bis zum Frühjahr des Jahres hat sich die Zahl der an der Fakultät beschäftigten Personen im Vergleich zum Beginn der Fusion um 200 Mitarbeiter (etwa 30 %) verringert. Die bisherigen sieben Institute schließen sich zu vier Instituten zusammen: für Pflanzenbauwissenschaften, für Gartenbauwissenschaften, für Nutztierwissenschaften und für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus. Die Berliner Senatsverwaltung kündigt im Frühjahr an, die LGF aus Ersparnisgründen zu schließen. Eine breite Protestbewegung kann die Schließung verhindern. |
1996-1997 |
Bei der Zahl der Neuimmatrikulationen nimmt die LGF unter den deutschen Agrarfakultäten den ersten Platz ein. Sie erreicht auch bei den Gesamtstudentenzahlen einen Spitzenplatz. |
1997 |
Anfang Mai wird der HU, und besonders der LGF, durch die Berliner Senatsverwaltung erneut ein drastisches finanzielles und personelles Kürzungsprogramm auferlegt. Die Fakultät reagiert mit einem eigenen Sparvorschlag. Im Juni sagt die Berliner Senatsverwaltung zu, dass die akademische landwirtschaftliche Ausbildung in der Bundeshauptstadt, wenn auch in eingeschränkter Form, weiter aufrechterhalten wird. Einführung des DAAD-geförderten englischsprachigen Master-Studiengangs "International Agricultural Sciences" mit jährlich rd. 20 Immatrikulationen, dav. ca. 50% aus dem Ausland. Bestandteil ist u.a. ein obligatorisches Auslandssemester (Niederlande, USA, Irland, Großbritannien, Uganda) (13./14. 11.) Erstes Treffen von ca. 1000 Absolventinnen und Absolventen der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät (1947-1968), der Sektionen Tierproduktion und Veterinärmedizin, Gartenbau und Pflanzenproduktion (1968-1990), der Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau (1990-1992), des Fachbereiches Agrar- und Gartenbauwissenschaften (1992-1993), der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät (seit 1993) der HU sowie der Fakultät für Landwirtschaft (1951-1969), des Fachbereiches Internationale Agrarentwicklung (1969-1992) der TU. |
2000 |
Evaluierung der LGF durch den Wissenschaftsrat (WR). Der WR empfiehlt eine Reduzierung auf 31 Professuren. Externe Evaluierung der Diplomstudiengänge an der LGF durch auswärtige Gutachter. |
2000/ 2001 |
Mit Beginn des Wintersemesters werden 2 Bachelorstudiengänge und 7 Masterstudiengänge für eine Erprobungsphase von 5 Jahren eingeführt. Während dieser Zeit erfolgen keine Neuimmatrikulationen in den Diplomstudiengängen. Erarbeitung einer Struktur- und Raumplanungsanalyse für die LGF durch die HIS-GmbH Hannover im Auftrag der Senatsverwaltung. Es wird eine weitere Konzentration der Standorte und die Reduzierung der Stellenzahl vorgeschlagen, die schrittweise durch die LGF durchzusetzen ist. |
2001 |
(15.02.) Start der Akkreditierung des neuen Studiensystems durch den Akkreditierungsrat. (22./23.02.) Die LGF richtet den 50. Fakultätentag für Agrarwissenschaften und Ökotrophologie aus. |
2006 |
Reakkreditierung des Studienangebotes Jubiliäumsjahr "200 Jahre Agrarwissenschaften in Berlin - Brandenburg"; "125 Jahre Landwirtschaftliche Hochschule Berlin" |
Quelle:Volker Klemm "Von der Königlichen Akademie des Landbaus in Möglin zur Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin"
Berlin: Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Humboldt-Universität, 1998, S. 143-163
(Ergänzungen zu DENCKER und HEYDE von Jürgen Hahn, Dez.2001)
Verwendete Abkürzungen
Abt. | Abteilung |
a.d. | an der |
Adl. | Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR |
Ass. | Assistent |
a.o. Prof. | außerordentlicher Professor |
Bfg. | Berufung |
DAAD | Deutscher Akademischer Auslandsdienst |
DDR | Deutsche Demokratische Republik |
Dir. | Direktor |
Diss. | Dissertation |
Dipl. | Diplom |
DLG | Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft |
Emer. | Emeritierung |
Fak. | Fakultät |
FB | Fachbereich |
FDJ | Freie Deutsche Jugend |
gärtn. | gärtnerisch |
GK | Gründungskomitee |
Habil. | Habilitation |
Hon. Prof. | Honorarprofessor |
HS | Hochschule |
HU | Humboldt-Universität zu Berlin |
IAE | Internationale Agrarentwicklung |
Inst. | Institut |
kgl. | königlich |
KWI | Kaiser-Wilhelm-lnstitut |
LGF | Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin |
LHS | Landwirtschaftliche Hochschule |
LPG | Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft |
Lw. | Landwirtschaft |
lw. | landwirtschaftlich |
NS. | Nationalsozialismus/nationalsozialistisch |
o. Prof. | ordentlicher Professor |
PD | Privatdozent |
Prof. | Professor |
Prom. | Promotion |
PSK | Personal- und Strukturkommission |
Publ. | Publikation/en |
SBK | Struktur- und Berufungskommission |
SED | Sozialistische Einheitspartei Deutschlands |
TH | Technische Hochschule |
TU | Technische Universität |
Univ. | Universität |
VEG | Volkseigenes Gut |
Quelle: Volker Klemm
"Von der Königlichen Akademie des Landbaus in Möglin zur Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin"
Berlin: Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Humboldt-Universität, 1998, S.141/142