Humboldt-Universität zu Berlin - Ressourcenökonomie

Anpassungsdruck durch Globalisierung, Strukturwandel, Agrar- und Umweltpolitik

Mit der Globalisierung stellen Akteure zunehmend Ansprüche an die Nutzung der natürlichen Ressourcen global. Die Konfliktdimensionen der Globalisierung werden mit den wachsenden Ansprüchen an die Ressourcen immer deutlicher. Eine der fundamentalen Herausforderungen der Globalisierung ist einen Ausgleich zwischen den verschiedenen wachsenden Nutzungsansprüchen zu finden. Diese Aufgabe gewinnt vor dem Hintergrund steigender Ansprüche an die Ressourcennutzung bei zugleich knapper werdenden Ressourcen an Bedeutung und Dringlichkeit. Dabei wird die Suche nach Lösungen durch eine Überlagerung von Verfügungsrechten auf allen Entscheidungsebenen über die Nutzung der Ressourcen erschwert. Weiterhin befinden sich Akteure und Gesellschaften, welche zwangsläufig mit ihren Ressourcennutzungen in den Globalisierungsprozess eingebunden werden, ökonomisch, politisch und sozial in sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen. Jedoch nimmt der Duck globaler Nutzungsansprüche auf die lokale Produktion, den Handel und die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen aus der Land- und Forstwirtschaft im Zuge der Globalisierung zu. Daraus resultiert ein steigender Druck zur Anpassung überlieferter Agrarstrukturen sowie der Umwelt- und Agrarpolitik an die wachsenden Nutzungsansprüche und globalen Bedingungen für Politikgestaltung.

Gesellschaftliche Regeln und eine entsprechende wirtschaftliche Nutzung haben einen zentralen Einfluss auf den Strukturwandel und die Anpassungsfähigkeit von natürlichen und sozialen Systemen im Zuge der Globalisierung. Die institutionelle Ressourcenökonomik befasst sich mit der Nutzung natürlicher Ressourcen und untersucht insbesondere die Systeme von Regeln und die Akteure, die die Ressourcennutzung beeinflussen. Die Arbeiten des Fachgebietes Ressourcenökonomie suchen das Zusammenspiel von Werten, sozialer Organisation, Technikentwicklung, Wissensgenerierung, Ressourcennutzung und Umweltentwicklung zu erklären sowie die Herausbildung und Gestaltung formaler Handlungsrechte und informeller Nutzungsregeln zu unterstützen.
 

Diese Problemdimension wurde in  folgenden Forschungsprojekten behandelt:

  • COOP
    Unterstützung für landwirtschaftliche Genossenschaften
  • ARC
    Landwirtschaft und Institutionen im Agrarbereich im Wandel: ein Partnerschaftsprojekt in Deutschland und Großbritannien
  • EPLR 2000-2003
    Bewertungsbericht zur Wirkung der Ausgleichszulagen in benachteiligten Gebieten im Zuge der Halbzeitbewertung des Entwicklungsplans ländlicher Raum in Brandenburg, im Zeitraum 2000-2006
  • GRANO
    Ansätze für eine dauerhaft-umweltgerechte landwirtschaftliche Produktion: Modellgebiet Nordost-Deutschland (GRANO); Projektbereich 1: Dezentrale Bewertungs- und Koordinationsmechanismen
  • ITAES
    Integrative Ansätze zur Gestaltung und Implementierung von Agrarumweltprogrammen
  • MULTAGRI
    Kapitalisierung von Forschungsergebnissen zur Förderung der Multifunktionalität der Landwirtschaft und Ländlicher Regionen4
  • Nutzungskonflikte (Spreewald)
    Löst Geld Nutzungskonflikte? - Zur Steuerungsproblematik von Förderprogrammen im Agrarumweltbereich
  • SEAMLESS
    Ein System zur Umwelt- und Agrarmodellierung: Verknüpfung von Wissenschaft und Gesellschaft in Europa
  • SENSOR
    Bewertung von Nachhaltigkeitseffekten: Instrumente zur Bewertung von Umwelteffekten sowie sozialen und ökonomischen Effekten der multifunktionalen Landnutzung in Europäischen Regionen
  • COST A 12 RURAL INNOVATION
    Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung
  • TERESA
    Interaktionsarten zwischen Wirtschaft, ländlicher Gesellschaft, Umwelt und Landwirtschaft in Europäischen Regionen

 

Schleyer, Christian Marktbasierte Instrumente als Komponenten institutioneller Arrangements zur Bereitstellung von Ökosystemleistungen, am Beispiel von klima- und naturschutzorientierten Landnutzungsmaßnahmen in mitteleuropäischen Kulturlandschaften

Kaim, Eike (extern)

Anforderungen und Möglichkeiten von Wertschöpfungspartnerschaften zur Effizienzverbesserung im Absatzsystem der Baumschulwirtschaft

Margarian, Anne (2010)

Die regionale Spezifität des Agrarstrukturwandels. Eine theoretische und empirische Analyse. Institutional Change in Agriculture and Natural Resources, Vol. 41. Aachen: Shaker

Arzt, Katja (2008)

Lokale Partizipation und nachhaltige Ressourcennutzung. Eine institutionelle Analyse von Agrar-Umwelt-Foren. Institutional Change in Agriculture and Natural Resources, Vol. 38. Aachen: Shaker

Eggers, Jörg (2005)

Dezentralisierung der Agrarumweltmaßnahmen in der europäischen Agrarpolitik: Hemmnisse eines institutionellen Wandels. Institutional Change in Agriculture and Natural Resources, Vol. 25. Aachen: Shaker

Kolloge, Sabine (1999)

Eine Wirkungsanalyse der Agenda 21 in Bezug auf eine nachhaltige Landwirtschaft und ländliche Entwicklung am Beispiel von Kommunen in England und Deutschland. Regensburg: Transfer

Bogale, Ayalneh

Resource Governance and Emerging Institutions for Sustainable Management of Natural Forests in Ethiopia: Analysis of Institutional Change and Benefits to Forest Dwellers in Adaba-Dodola Forest Priority Area