Transformationsländer
Der post-sozialistische institutionelle Wandel, der in den Transformationsländern stattfindet, stellt eine besondere Herausforderung an die Entwicklung nachhaltiger Systeme dar. Insbesondere die Privatisierungs- und Umstrukturierungsprozesse auf landwirtschaftlichen Flächen erwiesen sich als ein komplexes und vielfältiges Phänomen institutionellen Wandels. Das Fachgebiet Ressourcenökonomie hat sich in verschiedenen Forschungsprojekten vor allem in den Bereichen der nachhaltigen Landwirtschaft sowie der Reform von Verfügungs- und Nutzungsrechten an landwirtschaftlichen Nutzflächen und sonstigem landwirtschaftlichen Vermögen in Zentral- und Ost-Europa befasst, z.B. in dem CEESA- und dem KATO-Projekt. Neben zahlreichen anderen Ergebnissen offenbarten die durchgeführten Untersuchungen die entscheidende Rolle der nach der Kollektivierung oder Verstaatlichung erhatenen oder neu definierten formalen Eigentumsrechte an Land, der Ethnizität der Eigentümer von Boden und anderem Vermögen vor der sozialistischen Ära, der Art (Gleichheit oder Ungleichheit) der Verteilung des Bodeneigentums vor der Kollektivierung und der Persistenz von sozialen Werten, Humankapital sowie informellen Institutionen. Es stellte sich außerdem heraus, dass eine Eigentumsrechtsreform nicht einfach als eine (Wieder-)Einführung privater Verfügungs- und Nutzungsrechte gesehen werden darf, da die Varianten von Verfügungs- und Nutzungsrechten sowie die verschiedenen Merkmalen von Land und komplementären natürlichen Ressourcen wie Wasser und Biodiversität zugeordneten Verfügungs- und Nutzungsrechte einem ständigen Wandel unterliegen, wobei Richtung und Geschwindigkeit der Veränderung ebenfalls sehr heterogen sein können. Erkennbar wurden ebenfalls die Rolle gemeinsamer kognitiver Schemata von Gruppen in den Gesellschaften der Transformationsländer sowie die Bedeutung von Sozialkapital für einen erfolgreichen institutionellen Wandel.
Weitere Informationen zum Thema „Post-sozialistische Tranformation“ finden Sie in dem folgenden Aufsatz: