Humboldt-Universität zu Berlin - Gender und Globalisierung

Wintersemester 2007/08



Fachgebiet Gender und Globalisierung

Department für Agrarökonomie


Lehrveranstaltungen des Fachgebiets im Wintersemester 2007/08




Prof. Dr. Christine Bauhardt



(53970) Transdisziplinäre Praxis: Kolloquium zu methodischen und theoretischen Problemen bei der Abfassung von Abschlussarbeiten

Das Colloquium begleitet Studierende in der Abschlussphase des Magisterstudiums. Es dient der Vorbereitung und der begleitenden Betreuung bei der Erstellung der Magisterarbeit in Gender Studies/Geschlechterstudien. Es hilft bei der Themenfindung und -entwicklung und vermittelt Kenntnisse zum Schreiben der Abschlussarbeit, diskutiert grundlegende Fragen zu Wissenschaftlichkeit und Transdisziplinarität, zum Verhältnis von Fragestellung, Material und Methode und dient der Orientierung zu unterschiedlichen Herangehensweisen. Der eigene Arbeitsprozess und die Besprechung der konkreten Projekte stehen im Mittelpunkt. Diese Lehrveranstaltung, die von drei Lehrenden aus unterschiedlichen Disziplinen angeboten wird, ermöglicht zugleich die Diskussion von Herausforderungen und Perspektiven transdisziplinären Arbeitens.

Hinweis: begrenzte Teilnahme, Anmeldung erforderlich, Transdisziplinäres Teamteaching (Susanne Baer, Antje Hornscheidt, Christine Bauhardt)

CO Mo: 14-16 Uhr, HP2 - R. 2.102 - wö/2







(53840) Landwirtschaftswissenschaften: Space - Place - Gender. Stadt und Raum in der Geschlechterforschung

Das Seminar führt in die raumbezogene Forschung (Stadt- und Raumforschung, Architektur, Raumplanung) aus Gender-Perspektive ein. Theoretische Debatten und praktische Gestaltungsansätze werden in ihrem Zusammenhang mit der Geschlechterordnung untersucht.

Literatur: Bauhardt, Christine (Hg.)(2004): Räume der Emanzipation. Wiesbaden; Frank, Susanne (2003): Stadtplanung im Geschlechterkampf. Opladen; Massey, Doreen (2005, 4.Auflg.): Space, Place and Gender. Univ. of Minnesota Press.

SE Di: 14-16 Uhr, HN27-H12 - R .2.21 - wö/2






(53807) Landwirtschaftswissenschaften: Zeit und Gender - Transdisziplinäre Perspektiven

Im Seminar werden wir verschiedene Fragestellungen der Zeitforschung aus Gender-Perspektive bearbeiten. Ökonomische Aspekte spielen dabei ebenso eine Rolle wie soziale und ökologische. Praktische Anwendung findet die Zeitforschung in der Raum- und Verkehrsplanung, diese Felder sollen deshalb vertieft behandelt werden.

Literatur: Hofmeister, Sabine/Spitzner, Meike (Hg.)(1999): Zeitlandschaften. Perspektiven öko-sozialer Zeitpolitik. Stuttgart, Leipzig: Hirzel; Holz, Erlend (2000): Zeitverwendung in Deutschland - Beruf, Familie, Freizeit. Wiesbaden: Stat. Bundesamt; Mückenberger, Ulrich (Hg.)(2001): Bessere Zeiten für die Stadt. Chancen kommunaler Zeitpolitik. Opladen: Leske & Budrich.

SE Di: 10-12Uhr, DOR 24, 3.018







(53878) Landwirtschaftswissenschaften: Gender im integrierten Wasserressourcen-Management - Globale und lokale Perspektiven

Wasser spielt in der internationalen Umweltpolitik eine große Rolle: Wasserver- und -entsorgung ist eine zentrale Aufgabe der Umweltplanung sowohl in Industrie- als auch in sog. "Entwicklungsländern". Gleichzeitig handelt es sich um eine hochpolitische Thematik. Staudammprojekte zur Energiegewinnung oder zur Bewässerung in der Landwirtschaft haben oftmals katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen in den entsprechenden Regionen. Die Privatisierung der Wasserinfrastrukturen verändert die Rahmenbedingungen für den Zugang zu sauberem Wasser in vielen Ländern. Gleichzeitig ist das Wasser-Management ein Handlungsfeld der internationalen Umweltpolitik, in dem die Frage nach der unterschiedlichen Betroffenheit von Männern und Frauen zentral ist. Häufig sind es Frauen, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit der Knappheit oder der schlechten Qualität des Wassers konfrontiert sind. Viele Frauenumweltorganisationen sind mit der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Wasserpolitik befasst.

Literatur: Aithal, Vathsala (2004): Von den Subalternen lernen? Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation. Königstein/Ts.; Politische Ökologie 80 (2003): Wasser - Grundrecht oder großes Geschäft? München; UNDP (2003): Mainstreaming Gender in Water Management. A Practical Journey to Sustainability: A Resource Guide (www.undp.org).

Mi: 16-18 Uhr, HN27-H12 - R. 2.21





Dr. Parto Teherani-Krönner


(53932) Landwirtschaftswissenschaften: Umweltmanagement und Ressourcenzugang der Geschlechter

Ansätze der Human- und Kulturökolgie werden aus der Genderperspektive beleuchtet und mit Beispielen zu Landzugang und Ressourcenschutz diskutiert. Erfahrungen mit Umweltmanagement und lokalem Wissen in verschiedenen Kulturen sollen den Handlungsspielraum für die Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten einschätzbar machen.

Literatur: Braidotti, Rosi 1994: Women, the Environment and Sustainable Development, Zed Books, London; Glaeser, Bernhard und Teherani-Krönner, Parto 1992: Humanökologie und Kulturökologie, Westdeutscher Verlag, Opladen; Serbser, Wolfgang 2005: Humanökologie - Ursprünge, Trends und Zukünfte, Oekom-Verlag, München.

Hinweise zur Veranstaltung: Für Gender Studies-Studierende ist die Teilnahme an den ersten beiden Stunden verbindlich. Optional können auch die letzten beiden Stunden besucht werden.

SE Do: 14-18 Uhr, HN27-H12, R. 2.21 - wöch./2





(53817) Landwirtschaftswissenschaften: Rurale Frauen- und Geschlechterforschung

Die weltweite Bedeutung von Frauen in der Landwirtschaft und Ernährungssicherung wurde lange übersehen. Schwächen und Stärken der Frauenförderung über internationale Organisationen auch auf EU Ebene sollen diskutiert und Techniken der Genderanalyse vorgestellt werden.

Literatur: Reader zur Ruralen Frauenforschung wird zu Beginn der Lehrveranstaltung vorgestellt.

Hinweise zur Veranstaltung: Für Gender Studies-Studierende ist die Teilnahme an den ersten beiden Stunden verbindlich. Optional können auch die letzten beiden Stunden besucht werden.

SE Mi: 14-18 Uhr, HN27-H12, R. 2.21 - wöch./2






(53934) Landwirtschaftswissenschaften: Sozialwissenschaftliche Grundlagen des urbanen Gartenbaus

In der Geschichte von Gartenbaukulturen sind geschlechtsspezifische Formen der Arbeitsteilung prägend geworden. In dieser Seminarveranstaltung werden verschiedene Formen des urbanen Gartenbaus und deren Bedeutung für die Bevölkerung in Metropolen von Industrie- und Entwicklungsländer vorgestellt. Neben der existenziellen Bedeutung zur Ernährungssicherung in Ländern des Südens kommen soziale und kulturelle Faktoren dazu. Dabei können Studierende eine eigene Recherche zu Schrebergärten oder den neuzeitlichen "community gardens" und interkulturellen Gärten in Deutschland durchführen oder sich mit den verschiedenen Formen von Gartenbautherapie befassen.

Literatur: Bakker, Nico et al.: Growing Cities, Growing Food, DSE Eurasburg 2000; Hobhouse, Penelope: Persische Gärten, Knesebeck, München 2005; Meyer Renschhausen, Elisabeth et al.: Die Gärten der Frauen. Centaurus, Herbolzheim 2002; Müller, Christa: Wurzeln schlagen in der Fremde, ökom verlag, München 2002.

Hinweise zur Veranstaltung: Für Gender Studies-Studierende ist die Teilnahme an den ersten beiden Stunden verbindlich. Optional können auch die letzten beiden Stunden besucht werden.

HS Di: 14-18 Uhr, HN27-H12, R. 2.21 - wöch./2


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Dipl.-Pol. Gülay Çağlar


(53816) Landwirtschaftswissenschaften: Gender in Global Governance

Im Zuge der weltpolitischen Veränderungen Anfang der 1990er Jahre wurde ein normatives Leitbild von Global Governance entworfen, wonach die Bearbeitung grenzüberschreitender Problemstellungen durch eine Vielfalt von multilateralen Kooperationsmechanismen und in Interaktion mit nichtstaatlichen Akteuren ermöglicht werden sollte. Die Weltkonferenzen der Vereinten Nationen in den 1990er Jahre sind Ausdruck dieses neuen Politikverständnisses. Diese neuen Formen der Steuerung internationaler Politikprozesse eröffneten frauen- und geschlechterpolitischen Akteurinnen Handlungsspielräume, um ihre Forderungen auf internationaler Ebene einzubringen und zu verhandeln.
Im Seminar wird zunächst Global Governance als analytisch-theoretische Kategorie aus einer herrschafts- und geschlechterkritischen Sicht reflektiert. Anschließend wird Global Governance als politische Praxis näher untersucht. Am Beispiel verschiedener Politikbereiche (wie z.B. Welthandel, Umwelt, Menschenrechte, Migration) sollen die Chancen und Grenzen von Global Governance-Strukturen für frauen- und geschlechterpolitischen Akteurinnen und ihre Forderungen analysiert werden. Das Augenmerk soll dabei nicht nur auf die geschlechtshierarchische Strukturierung globaler Verhandlungsräume gerichtet werden, sondern auch auf die Mobilisierungs- und Handlungsstrategien von verschiedenen frauen- und geschlechterpolitischen Akteursgruppen.

Literatur: Ruppert, Uta (2000): Global Governance: Das Ende der Illusionen oder ein neues Ideal internationaler Frauenpolitik? In: Holland-Cunz, Barbara/Ruppert, Uta (Hg.): Frauenpolitische Chancen globaler Politik. Verhandlungsverfahrungen im internationalen Kontext. Opladen: Leske + Budrich, S. 45-66; Meyer, Mary K./Prügl, Elisabeth (1999) (Hg.): Gender Politics in Global Governance. Lanham, Boulder, New York, Oxford: Rowman & Littlefield Publishers.

SE Mi: 14-16 Uhr, DOR24 - R. 3.018 - wö/2

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PhD Gilma Madrid



Engendering production and consumption of food and non-food agricultural products within the ethical trade movement

Fair and ethical trade have been presented as an alternative and sustainable way of producing, trading and consuming commodities in the globalised South and North. In this course we will critically analyse the discourses and practices of fair and ethical trade from a gender perspective using a variety of cultural and material tools of analysis. With these tools of analysis we will also have a look at both, the production side of the commodity chain: working conditions, labour standards, codes of conducts, as well as the consumption side: gift giving and advertisement strategies. Drawing on examples from Latin America and Africa, the course will use a range of case studies on the production and consumptions of commodities that have triggered ethical trade campaigns such as the cut flower campaign in Germany and the palm oil campaign in the UK. We will also have a look at the organisation strategies and responses by the women’s movements (NGOs, local and international, and trade unions) not only to the sectors´ working conditions but also to the ethical trading initiatives that, in theory, are designed to benefit workers.

Literatur: Barrientos, Stephanie and Perrons, Diana (1999) Gender and the Global Food Chain: a comparative study of Chile and the UK in Afshar, Haleh and Barrientos, Stephanie (eds) Women, Globalization and Fragmentation in the Developing World, London: Macmillan Press Ltd; Barrientos, Stephanie and Smith, Sally (2005) Fair trade and ethical trade: are there moves towards convergence? In Sustainable Development, Volume 13, Issue 3, pages 190 – 198, Wiley InterScience; Braßel, Frank and Rangel, Cruz (2001) Flowers for Justice, implementing the international code of conduct, Herne: FES/IUF/FIAN; Franklin, Sarah, Lury, Celia and Stacey, Jackie (2000) Global Nature, Global Culture, London: Sage; Lawrence, Felicity (2004) Not on the Label, what really goes into the food on your plate, London: Penguin Books; Pearson, Ruth (2003) Feminist Responses to Economic Globalization: Some Examples of Past and Future Practices, Gender and Development 11(1): 25-34; Wright, Caroline and Madrid, Gilma (2007) Contesting Ethical Trade in Colombia's Cut-Flower Industry: A Case of Cultural and Economic Injustice in Cultural Sociology, Vol. 1, No. 2, 255-275, London: Sage and the British Sociological Association

LA Mi: 12-14 Uhr, HP2 - R. 3.007 - wö/2

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