Humboldt-Universität zu Berlin - Gender und Globalisierung

Archiv Forschung

Allgemein


 

WEGO-ITN

Well-being, Ecology, Gender and cOmmunity Innovative Training Network

 

 

On behalf of the WEGO-ITN, The International Institute of Social Studies (ISS) of Erasmus University Rotterdam is pleased to announce the recruitment of 15 Marie Sklodowska-Curie (MSCA) PhD positions (Early Stage Researchers).

WEGO-ITN’s consortium is made up of scholar-activists working on feminist political ecology from ten institutions in five European Union countries: Germany, Italy, Sweden, The Netherlands and the United Kingdom and eight institutions from six countries for training and secondments: Australia, India, Indonesia, Italy, Uruguay and USA.

 

 


 

Tag der Gender Studies am 18. Dezember 2017

 

Aufgrund der immer wiederkehrenden Angriffe und Fehldarstellungen von Forschung in den Gender Studies in FAZ bis AFD informieren wir Wissenschaftler*innen heute die Öffentlichkeit über unsere Forschung: Womit beschäftigen sich Gender Studies eigentlich?

 

Prof. Dr. Christine Bauhardt, Leiterin des Fachgebiets, erklärte heute morgen im Deutschlandradio Kultur, warum die Genderperspektive wichtig für Forschung über Ernähnungssicherheit ist: https://tinyurl.com/dlfkultur-4genderstudies-bauha

 

Im Fachgebiet Gender und Globalisierung erforschen wir im Projektverbund Hortinlea in zwei Teilprojekten die Frage, inwiefern Ernährungssicherheit und Armutsbekämpfung mit der Geschlechterordnung zusammenhängen. Der Forschungsverbund Hortinlea ist einer von fünf, die vom BMBF unter dem Dach von GlobE – Globale Ernährungssicherung – finanziell gefördert werden. Dabei geht es darum, gemeinsam mit afrikanischen Partnern innovative und regional angepasste Lösungen zu entwickeln, um die Ernährungssituation insbesondere der armen Bevölkerung in den ländlichen Gebieten zu verbessern.

Aus der Perspektive der Geschlechterforschung fragen wir, ob die Annahme stimmt, dass die Aufwertung von afrikanischen Gemüsesorten, die bislang nicht oder nur wenig kommerzialisiert werden, zur Einkommenssteigerung der Produzenten – die meistens Produzentinnen sind – und damit zur Verbesserung ihrer Ernährungssituation beitragen. Dabei handelt es sich um eine Grundannahme der agrarökonomischen Forschung: Der Marktzugang von Kleinbauern erhöht ihre Einkommens- und damit ihre Lebenschancen.

Aus der Sicht der Geschlechterforschung ergibt sich ein ambivalentes Bild: Mit der Kommerzialisierung der heute noch vielfach als Wildgemüse wachsenden Pflanzen, die als das „Gemüse der Frauen“ gelten, da sie in Hausgärten angebaut werden oder auf freiem Land wachsen und von Frauen geerntet werden, wird besonders der Zugang der armen Frauen zu diesem Gemüse erschwert. Männer nutzen die Chance, mit der Vermarktung des Gemüses ihre Einkommenssituation zu verbessern – in dem Moment, wo Geld ins Spiel kommt, verlieren die Frauen eine zentrale Ressource der alltäglichen Ernährungssicherung.

Außerdem sind Frauen diejenigen, die aus dem wildwachsenden Blattgemüse eine Mahlzeit zubereiten können. Sie sind Trägerinnen eines Wissens, das die Agrarökonomie meistens nicht im Blick hat: Das Wissen um das Kochen und Verarbeiten des Gemüses – Menschen ernähren sie ja nicht von agrarischen Rohprodukten, sondern von Mahlzeiten. Entsprechend untersuchen wir das Wissen und die Kompetenz der Frauen, aus dem bitteren Wildgemüse schmackhafte Gerichte zuzubereiten. Und wir fragen danach, wieso dieses Wissen weitgehend weiblich konnotiert ist und warum sich dieses Wissen in den städtischen Agglomerationen zunehmend verliert. Damit rückt auch die äußerst wichtige Rolle der Frauen bei der alltäglichen Ernährungssicherung in den Fokus: Nicht die Agrarindustrie und der globale Handel bekämpfen den Hunger, sondern die Frauen, die das tägliche Essenkochen übernehmen. Die Kommerzialisierung des Blattgemüses nimmt ihnen eine wichtige Grundlage für Überlebenssicherung ihrer Familien.

 

Conference

Agriculture and Sustainable Rural Development in Times of Crisis

Critical Engagements from a Gender Perspective

25 – 26 January 2013

 

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Problems of food insecurity and food crises are inextricably linked to other mutually reinforcing crises such as economic, financial, environmental crises as well as armed conflicts. This conference deals with issues of food security and sustainable rural development against the background of these multiple crises. The aim is to critically discuss existing concepts of agricultural and environmental studies from a feminist socio-ecological perspective. We will adopt the gender perspective to examine the question: How do we have to rethink and reshape the interrelationship between the formal economic sphere, the unpaid reproductive sphere and the environment in the context of different crises in rural spaces?