Humboldt-Universität zu Berlin - Department für Agrarökonomie

SUTRA - Working Paper Nr. 1 (Mai 2004)

Entscheidungsunterstützung bei der Gestaltung von Agrarumweltprogrammen: Ein interaktiver, PC-gestützter Programmierungsansatz für Sachsen-Anhalt

D. Kirschke, E. Daenecke, A. Häger, K. Kästner,
K. Jechlitschka und S.Wegener

Zusammenfassung

Die steigende Bedeutung von Politikmaßnahmen der sogenannten "zweiten Säule" der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union stellt Entscheidungsträger vor neue Herausforderungen; denn die Gestaltung dieser neuen Politikausrichtung ist eine komplexe Entscheidungsaufgabe. Es sind Prioritäten für die Ziele und Maßnahmen zu setzen, und es muss über die Verteilung des zur Verfügung stehenden Budgets entschieden werden. In diesem Beitrag wird dargelegt, wie in Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Verwaltung konkrete Entscheidungsunterstützung für die Politikgestaltung in komplexen Systemen geleistet werden kann. Zur Anwendung kommt ein interaktiver PC-gestützter Programmierungsansatz, dessen Möglichkeiten für die Gestaltung des Agrarumwelt-programms in Sachsen-Anhalt genutzt werden. Auf der Grundlage interaktiv durchgeführter Simulationsrechungen unter Einbeziehung verschiedener Einflussfaktoren (Zielgewichtung, Kofinanzierungssätze und Budgetumfang) wird gemeinsam mit den betroffenen Akteuren eine Strategie zur Verbesserung des Agrarumweltprogramms entwickelt.

Schlüsselwörter:

Agrarumweltpolitik, Agrarumweltprogramme, Entscheidungsunterstützung, lineare Programmierung, Politikberatung, Prioritätensetzung, Sachsen-Anhalt

Summary

The increasing importance of measures under the so called "second pillar" of the Common Agricultural Policy of the European Union raises new challenges to decision-makers. The definition and operationalisation of goals as well as the implementation of concrete measures is a complex task. Decisions have to be made on priorities for goals and measures and finally on the allocation of the budget. In this article we demonstrate how policy-making in complex systems can be supported by co-operation between scientists, policy-makers and administrators. Using a participatory computer-aided programming approach the case of improving the agri-environmental programme of Saxony-Anhalt is examined. Based on interactive simulations together with stakeholders and considering the several determinants (like the level of co-financing, budget volumes and other restrictions for priority setting) the approach can substantially contribute to political strategy development.

Keywords:

Agri-environmental policy, agri-environmental programmes, decision-making support, linear programming, policy consulting, priority setting, Saxony-Anhalt

Volltext (pdf)
(Der Beitrag erscheint in "Berichte über Landwirtschaft", Band 82 (2004), herausgegeben vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Landwirtschaftsverlag GmbH Münster-Hiltrup und wird deshalb hier nur stark verkürzt veröffentlicht.)