Humboldt-Universität zu Berlin - Ressourcenökonomie

CREATE-2-HU

DAM Schutz und Nutzen-2: CREATE-2 - Konzepte zur Reduzierung der Auswirkungen anthropogener Drücke und Nutzungen auf marine Ökosysteme und die Artenvielfalt; Vorhaben: Governance mariner Ökosysteme und Biodiversität der deutschen Ostsee aus einer politökonomischen Perspektive

Beginn: Dezember 2024
Ende: November 2027
 

Die zunehmende menschliche Nutzung küstennaher Meeresökosysteme hat verheerende Auswirkungen auf die marine Umwelt, von der Degradierung wichtiger Ökosysteme bis hin zum Verlust der Artenvielfalt, während sie bestehende Nutzungskonflikte weiter verschärft. Der Schutz der Meeresumwelt und das Erreichen der Ziele des marinen Naturschutzes erfordern eine robuste Governance-Struktur, die in der Lage ist, die konkurrierenden und voneinander abhängigen menschlichen Nutzungen sowie ihre kumulativen Effekte zu regulieren. Die Designation von Schutzgebieten sowie die Implementierung von Nutzungseinschränkungen und anderen Schutzmaßnahmen spielen eine entscheidende Rolle dabei, eine nachhaltige Nutzung mariner Ressourcen sicherzustellen, durch die die ökologische Integrität und die wirtschaftliche Existenzgrundlage der Nutzer:innen gewährleistet wird.
Ziel des Einzelvorhabens CREATE-HU ist es, lösungsorientiertes Handlungswissen zur Entwicklung und Umsetzung von wirksamen Schutzmaßnahmen (z.B. Meeresschutzgebiete) und Nutzungseinschränkungen in der deutschen Ostsee zu generieren, um die kumulativen Auswirkungen multipler Nutzungen zu reduzieren und eine nachhaltigere Ressourcennutzung und Meerespolitik zu entwickeln. Im Fokus stehen dabei die Gestaltung und Wahl von Schutzmaßnahmen sowie die Analyse von Bedingungsfaktoren für deren Akzeptanz.
Wesentliche Arbeitsinhalte sind das Durchführen von sozialwissenschaftlichen Analysen der formellen und informellen lokalen Governancestrukturen. Im Mittelpunkt stehen die Analyse von sozialverträglichen Schutz- und Managementkonzepten für Küstengebiete. Dabei geht es konkret um die Bewältigung von Interessenkonflikten, aber auch die Untersuchung unterschiedlicher institutioneller Designs und partizipativer Prozesse im Meeresschutz, sowie deren Wirksamkeit. Daten werden durch semistrukturierte Interviews und Dokumentenanalyse erhoben und durch Anwendung von Theorien der institutionellen Wirksamkeit und des institutionellen Wandels ausgewertet. Darauf aufbauen werden Governance-Empfehlungen für die Zielerreichung von Schutz und Nutzen in der Ostsee aus einer institutionellen und politökonomischen Perspektive erarbeitet.

 

Mitarbeiterin: Jana Stahl

Projektleitung: Privatdozent Dr. Jochen Hinkel, Humboldt University and Global Climate Forum

Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)