Humboldt-Universität zu Berlin - Gender And Globalisation

Winter Term 2005/06



Course Offerings - Winter Term 2005/06 




Prof. Dr. Christine Bauhardt

(53 915)  Gender und Umwelt: Das Beispiel Wasser (Gender and Environment: The Case of Water Management)

Wasser spielt in der internationalen Umweltpolitik eine große Rolle: Wasserver- und -entsorgung ist  eine zentrale Aufgabe der Umweltplanung sowohl in Industrie- als auch in sog. “Entwicklungsländern“.  Gleichzeitig handelt es sich um eine hochpolitische Thematik. Staudammprojekte zur  Energiegewinnung oder zur Bewässerung in der Landwirtschaft haben oftmals katastrophale  Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen in den entsprechenden Regionen. Die Privatisierung  der Wasserinfrastrukturen verändert die Rahmenbedingungen für den Zugang zu sauberem Wasser in  vielen Ländern. Gleichzeitig ist das Wasser-Management ein Handlungsfeld der internationalen Umweltpolitik, in dem  die Frage nach der unterschiedlichen Betroffenheit von Männern und Frauen zentral ist. Häufig sind es  Frauen, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit der Knappheit oder der schlechten Qualität des Wassers  konfrontiert sind. Viele Frauenumweltorganisationen sind mit der Umsetzung von Gender  Mainstreaming in der Wasserpolitik befasst. 

PS     Mo 16-18     wöch./1     I-NO11

Literature:

Aithal, Vathsala (2004): Von den Subalternen lernen? Frauen in Indien im Kampf um Wasser und  soziale Transformation. Königstein/Ts.;
Politische Ökologie 80 (2003): Wasser – Grundrecht oder  großes Geschäft? München;
UNDP (2003): Mainstreaming Gender in Water Management. A Practical  Journey to Sustainability: A Resource Guide (www.undp.org).  



(53 917)  Globale Migration – Zukunft von Stadt und Land (Global Migration - The Future of Town and Country)

Migrationsprozesse haben schon immer das Stadt-Land-Verhältnis und geographisch verortete  Geschlechterverhältnisse maßgeblich beeinflusst. Durch Zuwanderung wachsen Städte und Regionen  und erfahren damit Erneuerung und Vitalität, Abwanderung aus dem ländlichen Raum führt zu  Entleerung und Brachfallen. Diese Prozesse verlaufen im globalen Zusammenhang widersprüchlich.  Ökonomische und soziale Transformationen im ländlichen Raum, insbes. des Südens, stehen im  Wechselverhältnis mit Restrukturierungen im Geschlechterverhältnis der Metropolräume.  

HS     Mi 12-14     wöch./1     I 110, 449

Literatur:  Afshar, Haleh/Barrientos, Stephanie (eds.)(1999): Women, Globalization and Fragmentation in the  Developing World. Houndmills et al.: Macmillan ; Francis, Elizabeth (2002): Gender, Migration and  Multiple Livelihoods: Cases from Eastern and Southern Africa. In: Journal of Development Studies 38  (5): 167-190; Mahler, Sarah J./Pessar, Patricia R. (2001): Gendered Geographies of Power: Analyzing  Gender Across Transnational Spaces. In: Identitites 7 (4): 441-459.  


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Dr. Parto Teherani-Krönner



(53 819) Einführung in die rurale Frauen- und Geschlechterforschung: Globalisierung der Agrarproduktion (Introduction to the Rural Women's and Gender research: Globalisation of the Agricultural Production)

In Ländern des Südens hat das Sichtbarwerden von Frauen im Entwicklungsprozess, insbesondere ihr Beitrag zur ländlichen Entwicklung, auf die spezifische Frauenökonomie zwischen Subsistenz- und Marktwirtschaft aufmerksam gemacht. Neben einem historischen Rückblick werden neuere Entwicklungen und Debatten zur Ernährungssicherung, Ernährungssouveränität und Recht auf Nahrung vorgestellt. Dabei wird Agrarproduktion im Kontext der Globalisierung – Weltagrarmärkten (EU und WTO) – mit Fragen zur Selbstversorgung, Machtverhältnissen und Geschlechtergerechtigkeit konfrontiert. Verfolgt werden soll der nationale und internationale Diskurs zum Thema Frauen- und Geschlechterforschung zur nachhaltigen Entwicklung (WID, GAD und WED). Dabei werden Schwächen und Stärken der Frauenförderung – Gendermainstreaming – in nationalen und internationalen Organisationen diskutiert. Erste Ansätze der Geschlechteranalyse für die Feldforschung können vorgestellt werden.

PS     Mi 14-18     wöch./2     I-NO 11




(53 820) Sozialwissenschaftliche Grundlagen der ländlichen Entwicklung (Socio-Scientific Fundamentals of the Rural Development)

Diese Lehrveranstaltung wird die Grundlagen sozialwissenschaftlicher Forschung über ländliche  Gesellschaften einführen und dabei die Gender-Relevanz der Forschung herausarbeiten. TeamTeaching und Interdisziplinarität bilden die Grundlagen dieses Seminarkonzeptes. So werden die  Studierenden mit unterschiedlichen fachlichen Perspektiven und Positionen zur Transformation  ländlicher Gesellschaften in regional vergleichender Perspektive vertraut gemacht. Theoretische  Erklärungsansätze und empirische Beispiele bieten Einblicke in die Gender-Dimensionen der  Arbeitsteilung, des Ressourcenmanagements, der Landrechte, der Ernährungssicherung und der  Entwicklungsplanung. 

Hinweise zur Veranstaltung:  Anteil „Rurale Frauenforschung“ – in Europa und anderen Kontinenten 2. Semesterabschnitt. 

PS      Beginn: Januar 2006




(53 821)  Erhebungsverfahren der empirischen Sozialforschung (Survey Methods of the Empirical Social Research)

Kenntnisse über qualitative und quantitative Forschungsmethoden sind eine Grundlage für das  wissenschaftliche Arbeiten. Theoretische Kontexte werden in diesem Seminar mit praktischen  Übungen verknüpft, denn die Teilnehmer/innen werden in Kleingruppen einen Interviewleitfaden  konzipieren, den sie in einer eigenen empirischen Forschung anwenden. Unter Anleitung wird eine  kleine „Feldforschung“ durchgeführt und ausgewertet. Auf diese Weise sollen die Studierenden mit  Interviewtechniken und der Auswertung einer empirischen Forschung vertraut gemacht werden.  Zentralen Stellenwert haben Gender-Analysen, ein komplexes methodisches Instrumentarium, das als  integraler Bestandteil ländlicher Entwicklungsplanungen gilt und an praktischen Beispielen erprobt  wird. Team-Teaching, Teamarbeit der Studierenden und Interdisziplinarität sind die Leitlinien dieses  Seminars.

Hinweise zur Veranstaltung:  Anteil „Rurale Frauenforschung“: Qualitative Methoden, 2. Semesterabschnitt. 

PS      Beginn: Januar 2006




(53 919) Sozialwissenschaftliche Grundlagen des urbanen Gartenbaus (Socio-Scientific Fundamentals of the Urban Horticulture)

Studierende sollen einen Überblick über die vielfältigen Formen des urbanen Gartenbaus in  verschiedenen Kulturen und in unterschiedlichen Epochen erlangen. Exemplarisch werden sowohl die  Entstehung von Schrebergärten als auch die neuzeitlichen Formen des „communal gardens“ bis zu  den interkulturellen Gärten in Deutschland behandelt. Die Geschlechterperspektive ist im urbanen  Gartenbau als Überlebensstrategie in Metropolen von Entwicklungsländern von existentieller  Bedeutung. Das wissenschaftliche Arbeiten mit historischen und kulturvergleichenden Ansätzen wird  dazu beitragen, erworbene Kenntnisse zur eigenen beruflichen Gestaltung weiter zu entwickeln.  Grosser Wert wird auf das Verfassen einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit gelegt.  

Fr  14–16 & 16-18                    wöch./1        I – NO , 7

Literatur: 

DSE (Hg.): Growing Cities, Growing Food, Urban Agriculture on the Policy Agenda, Eurasburg 2000; 
Meyer-Renschhausen, Elisabeth; Müller, Renate, Becker, Petra (Hg.): Die Gärten der Frauen,  Centaurus, Herbolzheim 2002;
Müller, Christa: Wurzeln schlagen in der Fremde, Ökom, München  2002.  
 




(53 853) Umweltmanagement und Ressourcenzugang der Geschlechter (Environment Management and Gender Access to Resources)

Gegenstand dieses Hauptseminars ist, den unterschiedlichen Zugang der Geschlechter zu natürlichen  Ressourcen in ländlichen Gebieten zu thematisieren. Dabei gilt es, verschiedene Ressourcen, wie  Biodiversität, Land, Wissen, Wald und Wasser von unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Mit  empirischen Fallbeispielen und theoretischen Ansätzen werden aktuelle Debatten zu Umweltfragen  und der grünen Gentechnologie behandelt. Lokale Strategien zur Ernährungssicherung, die  insbesondere von den unmittelbaren lokalen Ressourcen (Wasser, Boden, Wald) abhängig sind,  ermöglichen Handlungsspielräume der Geschlechter zum Erhalt der Lebensgrundlage kennen zu  lernen. Erfahrungen mit Umweltmanagement und lokalem Wissen sollen zum Verstehen des  Umweltverhaltens beitragen. Zur Entwicklung der Gender- und Umweltdebatte sind Theorieansätze der  Ökologie, der Human- und Kulturökologie sowie der Diskurs zum Ökofeminismus hinzuzuziehen.  

HS     Do 12-14 & 14-16     wöch./2     I-NO 7



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