Wirtschaftliche Konsequenzen der Förderung erneuerbarer Energien für den Agrarstrukturwandel
Projektleitung | Prof. Dr. Claudia Kemfert Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin Königin-Luise-Straße 5; 14195 Berlin Tel: (030) 89 78 96 63; Fax: (030) 89 78 91 13; E-Mail: ckemfert@diw.de |
Bearbeiter/innen | Giovanni Sorda; Email: gsorda@diw.de |
Zusammenfassung | Ziel dieses Teilprojekts ist es, die ökonomischen Folgewirkungen
der Förderung erneuerbarer Energien für den Strukturwandel im
Agrarsektor zu untersuchen und zu beurteilen. Dazu werden die
Auswirkungen einzelner Fördermaßnahmen sowohl in der Strom- und
Wärmeerzeugung als auch im Verkehrsbereich qualitativ und anhand von
Modellierungsansätzen quantitativ bewertet.
Durch steigende Rohstoffpreise für Gas und Öl steigt die Nachfrage nach erneuerbaren Energien stark an, und die Nutzung von erneuerbaren Energien hat in den vergangenen Jahren weltweit und – besonders stark – in Deutschland zugenommen. Diese Zunahme beruht im Wesentlichen auf unterschiedlichen Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien durch Forschung und Entwicklung, staatliche Investitionszuschüsse, Mindestpreise und den Abbau von Hemmnissen. Solche Maßnahmen sind erforderlich, weil erneuerbare Energien bisher häufig ohne Förderung noch nicht konkurrenzfähig sind. Im Teilprojekt sollen zunächst die einzelnen Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien und deren Bedeutung für den Agrarsektor untersucht werden. Dazu werden die jeweiligen Einzelmaßnahmen für die Wärme- und Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien analysiert und auch die Potenziale für den Transportbereich genauer beleuchtet. Zur Bewertung einzelner Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien und der Einschätzung der Auswirkung auf den Agrarstrukturwandel sind dann im zweiten Schritt verschiedene quantitative Modellierungsinstrumente notwendig, die im Projekt erarbeitet und miteinander gekoppelt werden sollen. Dazu werden quantitative Modellierungstools ausgearbeitet. Konkret sollen ein Energiewirtschaftsmodell und ein gesamtwirtschaftliches Modell für Deutschland entwickelt und erweitert werden, welches die relevanten Energie- und Agrarsektoren integriert. Zum einen wird ein Energiesystemmodell um die Komponenten der erneuerbaren Energien erweitert, um so die Nachfrage detailliert abbilden zu können. Die Nachfrageprojektionen sollen in das ESIM Modell des Teilprojekts 7 fließen. Zum anderen wird das Energiesystemmodell an das volkswirtschaftliche GTAP-E Modell gekoppelt, um so Aussagen über die volkswirtschaftlichen Veränderungen treffen zu können. Die ermittelten Änderungen der Nachfrage, Preise und Sektorveränderungen werden dann in das FARMIS Modell (TP 6) fließen, um so den Strukturwandel innerhalb des Agrarsektors bewerten zu können. Anhand dieses quantitativen Modellierungstools können die volkswirtschaftlichen Effekte verschiedener Förderinstrumente erneuerbarer Energien modelliert und simuliert werden. Die mit dem Energiewirtschaftsmodell und dem allgemeinen Gleichgewichtsmodell für Deutschland ermittelten ökonomischen Folgewirkungen sollen in ihren Konsequenzen für den Agrarsektor und den Agrarstrukturwandel bewertet werden, indem einzelne Modelle neu entwickelt bzw. erweitert werden und miteinander gekoppelt werden. Im Rahmen der Forschergruppe untersucht das Teilprojekt die Bedeutung neuer politischer Rahmenbedingungen im Energiebereich, die für den Strukturwandel des Agrarsektors von wesentlicher Bedeutung sein werden. |