Humboldt-Universität zu Berlin - Ressourcenökonomie

Naturbezogene Transaktionen

Einer der miteinander in Beziehung stehenden Bereiche im Analytischen Rahmen „Institutionen der Nachhaltigkeit“ (IoS Framework - Institutions of Sustainability) ist den Transaktionen gewidmet (siehe IoS). Nachhaltigkeit hängt häufig davon abhängig, wie Transaktionen, die auf natürliche Systeme einwirken, institutionalisiert sind. Solche naturbezogenen Transaktionen sind charakteristisch für die Landwirtschaft, den Gartenbau, die Fischerei sowie die Forstwirtschaft, wo häufige Interaktionen mit natürlichen Systemen stattfinden. Diese Art von Wechselwirkungen führt zu Durchsetzungsproblemen und Transaktionskosten, die für die Organisation und Steuerung von Transaktionen relevant sind. Für die Gestaltung eines analytischen Rahmens, der der Institutionenanalyse in der Agrar- und Ressourcenökonomie dienen soll, ist daher wichtig, die besonderen Eigenschaften solcher Transaktionen in Betracht zu ziehen, die natürliche Systeme involvieren oder tangieren. Die Transaktionskostentheorie konzentriert sich üblicherweise auf Transaktionen, die den Charakter eines Transfer von „Waren“ (‘commodities’) besitzen, z.B. von Gütern, die vorwiegend aufgrund von technisierten Prozessen innerhalb eines vom Menschen konstruierten Systems produziert werden. Im Gegenteil dazu konzentriert sich die Institutionenanalyse in naturbezogenen Sektoren nicht auf als Waren charakterisierbare Elemente (‘non-commodities’). Dies bedeutet, dass die Transaktionen entsprechender Resourcen, Güter und Dienstleistungen Prozesse umfasst, die nicht ausschließlich von Menschen gestaltet werden, sondern mehr oder weniger der Selbstorganisation des Ökosystems unterliegen. Um solche naturbezogenen Transaktionen zu ordnen, schlagen wir einen heuristischen Rahmen vor, der sich an zwei Dimensionen orientiert: „Modularität und Zerlegbarkeit von Strukturen“ sowie „wechselseitige funktionale Abhängigkeit von Prozessen“. Dieser Grundgedanke dient als Ausgangspunkt zur Entwicklung einer Typologie, die von der „atomistisch-isolierten Transaktion“ bis hin zu der „komplex-verbundenen Transaktion“ reicht. Der Prozess der Institutionalisierung derartiger Transaktionen lässt sich auf der Grundlage konzeptioneller Kategorien phasenartig im Sinne eines „Transaktion-Interdependenz-Zyklus“ (‘transaction-interdependence cycle’) gliedern.

Weitere Informationen zum Thema „Naturbezogene Transaktionen“ finden Sie in dem folgenden Aufsatz:

Hagedorn, Konrad (2008). Particular Requirements of Institutional Analysis in Nature-related Sectors. European Review of Agricultural Economics 35 (3): 357-384.