RSP
Beginn: Mai 2007
Ende: April 2011
Das Projekt “Making Rural Services Work for the Poor. The role of rural institutions and their governance for agriculture-led development” wird gemeinsam vom International Food Policy Research Institute, Washington D.C, USA, und der Humboldt-Universität zu Berlin koordiniert. Es wurde vor dem Hintergrund der Problemstellung entwickelt, den Lebensunterhalt armer Haushalte in ländlichen Gebieten durch die Verbesserung solcher Dienstleistungen zu fördern, die für die Landwirtschaft und ländliche Entwicklung relevant sind. Ziel dieses Projekts ist daher die Bereitstellung von politikrelevantem Wissen über hierbei anwendbare Strategien. Diese sollen arme Bevölkerungsgruppen auf dem Lande in die Lage versetzen, an lokalen Entscheidungs- und Umsetzungsprozessen teilzuhaben, die ihnen zustehende Unterstützung einzufordern und die für die Bereitstellung von Dienstleistungen verantwortlichen Akteure in die Pflicht zu nehmen. Die Forschungsaktivitäten erstrecken sich sowohl auf ökonomische als auch auf soziale Dienstleistungen, die es der ländlichen armen Bevölkerung erlauben, landwirtschaftliche Innovationen zu nutzen, Zugang zu Märkten zu erlangen, von der Transformation der Landwirtschaft zu profitieren und ihren Wohlstand zu erhöhen. In die Analyse einbezogen wurden Indien, Guatemala, Uganda und Kirgisistan, in denen zahlreiche Wissenschaftler und Akteure in den Forschungsprozess integriert werden. Es wird auf diese Weise untersucht, welche Rolle Governance-Reformen wie Dezentralisierung, Einführung kommunaler Wahlen, Ausbildung von Führungsqualitäten, Förderung kollektiven Handelns und sozialen Lernens bei der Verbesserung der Qualität von Dienstleistungen und des Zugangs der ländlichen armen Bevölkerung hierzu spielen, wobei die politischen Dimensionen dieser Reformen berücksichtigt werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung kollektiven Handelns unter den Landwirten in Form von Vereinigungen, Produzentenorganisationen, Genossenschaften und Selbsthilfegruppen. Die zu erwartenden Ergebnisse umfassen sowohl geeignetes analytisches Rüstzeug als auch fundierte empirische Aussagen über Strategien zur Verbesserung der lokalen Governance-Strukturen und der Bereitstellung von Dienstleistungen für eine nachhaltige ländliche und landwirtschaftliche Entwicklung. Geschlechterbezogene Governance-Indikatoren mit Bezug auf ländliche Dienstleistungen sind ebenfalls Gegenstand der Analyse. Die gemeinsame Forschung und damit verbundene Fortbildungsmaßnahmen dienen der Stärkung der Kapazitäten der teilnehmenden Organisationen.
MitarbeiterInnen: Wibke Crewett, Nana Afraana Kwapong, Ulrike Müller, Johanna Speer
Projektpartner:
International Food Policy Research Institute Washington
Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Hagedorn, Prof. Dr. Markus Hanisch
Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)