Humboldt-Universität zu Berlin - Ressourcenökonomie

CARB-ASIA

Methodenentwicklung zur Bewertung der Kohlenstoffspeicher und zur Verbesserung der Klimaberichterstattung von landwirtschaftlich genutzten Ökosystemen in Kirgisistan

Beginn: 2018
Ende: 2020
 

In enger Kooperation und Koordination mit nationalen Behörden, UNDP, GIZ Bischkek, sowie NGOs und Universitäten im Zielland Kirgisistan wird eine bisher fehlende angepasste wissenschaftlich fundierte und an den internationalen Standard anschlussfähige Methode zur Bewertung der Kohlenstoffspeicherung von Böden in verschiedenen Kategorien der Landnutzung erarbeitet. Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Meilenstein für die Inventur der Aktivitätsdaten für die Klimaberichterstattung und trägt zu einem funktionsfähigen Monitoring Reporting and Verification (MRV) System bei. Sie sind die Basis für die Ermittlung der absoluten C-Vorratsunterschiede und für darauf aufbauende Berichte zu Klimagasemissionen.

Unter Beachtung der Projektergebnisse werden Hot-spots der Kohlenstoffspeicherung, wie Weiden in den Hochlagen, Weiden auf Böden der Auen und Moore in den Tälern, Ackerflächen in den fruchtbaren Talbereichen sowie Waldböden, als auch deren Gefährdung detektiert und es können dann gezielt angepasste, nachhaltige Landnutzungen entwickelt werden, die zum Schutz und zur Erhöhung der Kohlenstoffvorräte in Böden beitragen. Für zwei repräsentative Projektgebiete in Kirgisistan, welche die oben genannten Hot-spots gut repräsentieren, werden die organisatorischen und institutionellen Rahmenbedingungen zur transparenten und nachvollziehbaren Emissionsberichterstattung und Inventarisierung vorgeschlagen.

Um die Landnutzer und die Entscheidungsträger in Kirgisistan zu sensibilisieren, werden die Projektergebnisse auf lokaler und nationaler Ebene vorgestellt, und zusammen mit den Experten und Landnutzer werden die Empfehlungen für die Nationale Strategie zum Schutz von Ökosystemen mit hohem Potential zur Speicherung von Treibhausgasen in Kirgisistan diskutiert und ausgearbeitet.

Es werden lokale Experten in der Anwendung der Methode trainiert und Empfehlungen für behördliche Zuständigkeiten der Fachkapazitäten entwickelt, so dass die Emissionsberichterstattung auf Grundlage einer aktualisierten, wissenschaftlich fundierten Methode erfolgen kann, deren Verwendung in Verwaltungsvorschriften verankert werden kann. Die Projektergebnisse werden digital und analog in Form eines Handbuches in russischer, kirgisischer und englischer Sprache veröffentlicht.


Mitarbeiter: Anastasia Gotgelf, Dr. Ulan Kasymov

 

Leitung Teilprojekt: Prof. Dr. Klaus Eisenack

 

Leitung Gesamtprojekt: Prof. Dr. Jutta Zeitz

 

Finanzierung: GIZ/BMUB


Zentrale Ergebnisse:

  • Die Methode zur Bewertung der Kohlenstoffspeicher wird angewendet und die gesammelten Daten werden ausgewertet. Die Methode wird mit den lokalen Experten diskutiert. Ihr Feedback wird in die Methode eingearbeitet.
  • Stakeholder-Workshops und -Diskussionen werden organisiert und ihre Expertise wird bei der Entwicklung von Empfehlungen für die Formalisierung und Implementierung der Methode berücksichtigt. Kirgisische Experten und Studenten werden in der Anwendung der Methode geschult.
  • Der institutionelle Rahmen wird analysiert und Empfehlungen für die Institutionalisierung der Methode werden entwickelt. Die politischen Entscheidungsträger werden informiert und motiviert, die Empfehlungen umzusetzen.
  • Die Projektergebnisse werden in einem Handbuch in englischer und russischer Sprache veröffentlicht, das von den nationalen Akteuren direkt genutzt werden kann und als Leitfaden für wissenschaftliche Publikationen und weitere Multiplikationen der Erkenntnisse des Projekts dient.