Was ist landwirtschaftliche Beratung?
Landwirtschaftliche Beratung - Begriffserklärung und Bedeutung
und eine kurze Darstellung unserer Arbeitsfelder und Ziele
Beratung ist ein Komplex zielgerichteter und strukturierter Tätigkeiten eines oder mehrerer Berater mit dem Ziel, einen, mehrere oder eine Vielzahl von Klienten in die Lage zu versetzen, Probleme möglichst selbständig zu lösen. Die Beratung erfolgt systematisch, partnerschaftlich und transparent für alle Beteiligten und die Entscheidungsfreiheit der Klienten bleibt umfassend gewahrt.
Landwirtschaftliche Beratung ist eine inhaltlich und auch methodisch sehr differenzierte Beratung, deren Spannweite z. B. von der Übermittlung von Anbauempfehlungen über agrarökologische Fragen bis hin zur Investitionsberatung eines Betriebes reicht. Die agrare Erzeugung auf der Welt verläuft außerordentlich unterschiedlich. Gemeinsam ist in allen Erdteilen der steigende Bedarf an Beratung im Agrarbereich.
Das Problem "Hunger und Unterernährung" , z. B. in Entwicklungsländern zwingt ebenso zu verstärkten Anstrengungen in der Beratung wie der Konkurrenzdruck und das Streben nach immer höherer Effizienz in Europa und Nordamerika.
Die Landwirtschaftliche Beratung ist auch ein typischer Tätigkeitsbereich für Absolventen landwirtschaftlicher und gärtnerischer Fakultäten von Universitäten und Hochschulen. Der entsprechende Bedarf nimmt weltweit zu.
Die Lehre unseres Fachgebiets soll das notwendige Rüstzeug auf beratungsmethodischem und kommunikationstechnischem Gebiet für eine Beratungstätigkeit im Agrarbereich liefern.
Aus diesem Beratungsverständnis ergeben sich eine Reihe von Zielen für Lehre und Forschung. Unsere Lehre zielt deshalb zunächst auf die Vermittlung von theoretischem Grundwissen:
-
Methoden einschliesslich "Methoden und Organisation",
-
Geschichte der Landwirtschaftlichen Beratung und
-
Wissenssystemen im Agrarbereich.
Grundlagenkenntnisse ohne die Befähigung, diese auch umzusetzen, reduzieren das Problemlösungspotential der Studierenden. Ein zweites Ziel ist demnach die Beherrschung von Verfahren, die eine situationsadäquate Anwendung des Wissens ermöglichen (also u.a.: Zielgruppenanalyse; Träger- und / oder Organisationsanalyse; Beratungsplanung und Evaluierung).
Forschung und Lehre sind anwendungsbezogen. Dies heißt z. B., dass der Frage nach partnerschaftlichen Verfahren in einer Reihe von Promotionsforschungen nachgegangen wird. Es bedeutet aber auch, dass das Fachgebiet in der Ausbildung und Weiterbildung Kontakt mit der Praxis im In- und Ausland sucht.