Humboldt-Universität zu Berlin - Ressourcenökonomie

Der Problemhintergrund
Der Ökologische Landbau nimmt seit Jahren kontinuierlich an Bedeutung zu und hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten aus dem gesellschaftlichen Abseits ins Zentrum der agrarpolitischen Agenda bewegt. Allerdings ist die Verbreitung des Ökologischen Landbaus regional sehr unterschiedlich verlaufen. Die inzwischen verbreitete These, dass eine Erklärung dafür zumindest partiell - in institutionellen Gegebenheiten und Entwicklungen zu suchen sei, erscheint plausibel. Über die endogenen institutionellen Faktoren einer regional erfolgreichen Ausdehnung des Ökologischen Landbaus und ihr Verhältnis zu externen institutionellen Triebkräften oder Hinderungsgründen ist aber bisher wenig bekannt. Ausgehend von einem wissenschaftlich fundierten Institutionenbegriff sollen deshalb in diesem Projekt die institutionellen Erfolgsfaktoren des Ökologischen Landbaus untersucht werden.

Die Arbeitshypothese
Auch bei ansonsten günstigen Bedingungen kann das Fehlen oder der ungenügende Entwicklungsstand institutioneller Voraussetzungen für die Ausdehnung des Ökologischen Landbaus einen entscheidenden Engpass bilden. Zugleich wird davon ausgegangen, dass neben der Etablierung formaler Institutionen andere, nicht auf den ersten Blick erkennbare, weil informelle Institutionen eine maßgebliche Rolle spielen.

Das Vorhabensziel
Es soll untersucht werden, inwieweit die Ausdehnung des Ökologischen Landbaus in Regionen mit besonders hoher Dichte ökologisch wirtschaftender Betriebe auf sog. institutionelle Erfolgsfaktoren zurückgeführt werden kann, welcher Art diese Faktoren sind und ob sie politisch gestärkt werden können.