PolyGreen
Beginn: 05/2016
Ende: 03/2017
PolyGreen ist der Beitrag des Fachgebiets Ressourcenökonomie der Humboldt Universität zu Berlin zum Projekt Re/Imagine, welches sich mit dem Themenkomplex „Nachhaltige Regeneration urbaner Flächen durch Begrünungsmaßnahmen“ beschäftigt. In Re/Imagine werden die Kompetenzen verschiedener Forschungsbereiche und internationaler Partner gebündelt, um eine gesamteuropäisches, interdisziplinäres und praxisbezogenes Ergebnis zu produzieren.
Der zu erwartende Temperaturanstieg durch den Klimawandel wird im Besonderen Städte und deren Bewohner durch eine Verstärkung von extremen Wetterereignissen treffen. Diese umfassen beispielsweise einen verstärkten Heat-Island-Effekt, der schon heute die Städte im Sommer um bis zu 10°C heißer werden lässt als das Umland. Im Rahmen einer nachhaltigen Adaption an diesen Umstand ist die Entwicklung von Nature-Based Solutions ein zukunftsträchtiges Forschungsfeld. Die bisherige Forschung konzentrierte sich fast ausschließlich auf größere Anlagen wie Parks und Straßenbegrünung (Angebote der öffentlichen Hand) sowie Privatgärten. Das Projekt PolyGreen geht neue Wege und beschäftigt sich mit Möglichkeiten und Barrieren der urbanen Anpassung an den Klimawandel durch diffuse, räumlich heterogene Begrünungsmaßnahmen, beispielsweise Terrassen und Balkonbegrünung. Dies stellt ein in diesem Kontext quasi unerforschtes Thema dar, welches einen interdisziplinären Ansatz erfordert. Daher arbeitet das Fachgebiet Ressourcenökonomie mit dem Geographischen Institut der HU zusammen, um herauszufinden, ob sich Skaleneffekte durch die ökologische Vernetzung diverser Grünflachen und durch kollektives Handeln von Privathaushalten erreichen lassen. Wann können Stadtbegrünungsmaßnahmen durch die Bewohner a) sozialwissenschaftlich betrachtet möglich; b) stadtökologisch funktional; und c) stadtklimatisch wirksam sein?
Ziele:
Die Kompetenz und der Forschungsschwerpunkt des Ressource Economics Division liegt innerhalb des Gesamtprojektes Re/Imagine in der Untersuchung von Stadtbegrünung als kollektiver Klimaanpassungsoption für Bürger und Stadtbewohner. Diese soll die Einbindung von Privatpersonen und Privathaushalten in die Entwicklung einer grüneren und resilienteren Stadtlandschaft erleichtern und fördern. Es handelt sich somit um die Erforschung eines bottom-up Ansatzes, welche im Kontrast zu den meist praktizierten und erforschten top-down Ansätzen von Stadtverwaltungen und Hausbesitzern steht. Die zentrale Forschungsfrage hierbei ist: Wie kann man die Privatpersonen in der Praxis zum Engagement und zur Interaktion in Sinne einer kollektiven Klimawandel-Anpassung über Nature-Based Solutions bringen? Welche Anreize und welche Plattformen sozialer Kooperation sind hierbei am effizientesten?
Mitarbeiter:
- Dr. Matteo Roggero (Ressourcenökonomik)
- Prof. Dr. Klaus Eisenack (Ressourcenökonomik)
- Patrick Lutz (Ressourcenökonomik)
- Anke Wolff (Ressourcenökonomik)
- Prof. Dr. Dagmar Haase (Geografisches Institut)
- Manuel Wolff (Geografisches Institut)
Projektpartner:
Partner im Re/Imagine – Forschungskonsortium sind u.a. das Dutch Research Institute for Transitions (DRIFT), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung–UFZ Leipzig, die International Union for Conservation of Nature – IUCN, Universidade da Coruña
Leitung Gesamtprojekt: Prof. Dr. Klaus Eisenack
Finanzierung: BMBF
Zentrale Ergebnisse:
Roggero, Matteo. 2019. ‘Social Dilemmas, Policy Instruments, and Climate Adaptation Measures: The Case of Green Roofs’. Mitigation and Adaptation Strategies for Global Change, 1–18. https://doi.org/10.1007/s11027-019-09883-4.