Dissertation von Achim Schlüter
Start: 1997
End: 2001
Die Untersuchung geht von der Erkenntnis aus, dass der formale institutionelle Wandel auf der zentralen politischen Ebene sich sehr vom tatsächlichen institutionellen Wandel auf der lokalen Ebene, d.h. in den Dörfern und Betrieben, unterscheidet. Hierauf aufbauend, wird mit Hilfe qualitativer Fallstudien zum einen der politische Prozess der Gesetzesentstehung- und änderung und zum anderen der institutionelle Wandel in den ehemals sozialistischen Produktionseinheiten beschrieben und analysiert. Zum Verständnis und zur Erklärung dieser Prozesse werden verschiedenen Theorien institutionellen Wandels herangezogen. Dabei wird deutlich, dass nicht vornehmlich Effizienz und Wettbewerb die treibenden Kräfte des institutionellen Wandels im Prozeß der Privatisierung waren, sondern Verteilungskonflikte, Verhandlungsmacht, Ideologien und Pfadabhängigkeiten. Insbesondere war die Verhandlungsmacht der Akteure im Vergleich zwischen der zentralen und lokalen Ebene unterschiedlich ausgeprägt. Gerade dies erweist sich als ein zentraler Faktor zur Erklärung der Diskrepanz zwi-schen dem Wandel der formellen und effektiven Institutionen. Die Arbeit ist Teil des von der VolkswagenStiftung geförderten internationalen Forschungsprojektes „Komparative Analyse des Transformationsprozesses in den Agrarsektoren ausgewählter Staaten Mittel- und Osteuropas“ (KATO).
Researcher: Schlüter, Achim
Advisors: Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Hagedorn