Dissertation von Ulrike Müller
Beginn: November 07
Ende: April 13
Der Schwerpunkt des Promotionsvorhabens liegt in der Frage, inwieweit Dezentralisierungsreformen die Lebensbedingungen armer ländlicher Bevölkerungsgruppen in Indien verbessern können, indem sie eine Stärkung von Handlungsrechten, ein höheres Maß an Mitbestimmung und einen verbesserten Zugang zu Dienstleistungen bewirken. Das Projekt wendet einen verhaltensökonomischen Analyserahmen an, um die Mechanismen lokaler Governance, welche bei der Bereitstellung armutsorientierter und gender-sensitiver Dienstleistungen eine Rolle spielen, zu erfassen. Außerdem werden unter Rückgriff auf politökonomische Ansätze, jene Faktoren identifiziert, welche zu einer erfolgreichen Implementierung von Dezentralisierungsreformen auf Dorfebene geführt haben. Die Studie wird in den zwei gegensätzlich geprägten Bundesstaaten Uttar Pradesh und Andhra Pradesh umgesetzt. Neben qualitativen Fallstudien werden experimentelle Spiele durchgeführt, um die sozialen Präferenzen, insbesondere Fairness und Reziprozität, der lokalen Akteure zu modellieren. Es ist zu erwarten, dass Kooperation und solidarisches Verhalten bezüglich der Bereitstellung ländlicher Dienstleistungen stark von den jeweiligen lokalen Normen abhängen, welche auf die gegensätzlichen sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen der beiden Regionen Indiens zurückzuführen sind.
Bearbeiter: Müller, Ulrike
Kooperationspartner:International Food Policy Research Institute (IFPRI), Washington, D.C.
Betreuer: Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Hagedorn
Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Veröffentlichungen und Vorträge: Siehe