Habilitation von Dr. Jochen Hinkel
Beginn: August 2010
Ende: Dezember 2016
Diese Habilitation beschäftigt sich mit der Konzipierung und Theoretisierung von Mensch-Umwelt-Beziehungen in der Klimaanpassungsforschung. Zwei verschiedene Ansätze werden dabei miteinander verglichen. Der klimafolgenanalytische Ansatz beruht auf der Anwendung von Modellen und Klimaszenarien zur Simulation von Klimafolgen sowie entscheidungsanalytischer Verfahren zur Identifizierung von Anpassungsmaßnahmen. Anpassung wird dabei primär als individuelles Handeln eines Sozialplaners verstanden. Der zweite Ansatz ist der institutionenanalytische, welcher auf die Frage abzielt, wie Institutionen Mensch-Umwelt-Beziehungen formen bzw. durch diese geformt werden. Dieser Ansatz nutzt qualitative Methoden, um umweltbedingte Abhängigkeiten zwischen Akteuren zu erfassen und zu verstehen, wie Institutionen im Kontext dieser Abhängigkeiten helfen, gemeinsame Chancen zu realisieren bzw. Schäden zu vermeiden. Anpassung wird folglich als kollektives Handeln voneinander abhängiger Akteure gedacht. Im Gegensatz zu dem klimafolgenanalytischen Ansatz werden dabei Mensch-Umwelt-Beziehungen nicht als Wechselwirkungen zwischen dem sozialen Subsystem und dem Umweltsubsystem als solche verstanden, sondern als über die Umwelt geprägte Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Akteuren. Vorläufige Ergebnisse zeigen einerseits, dass der klimafolgenanalytische Ansatz sinnvoll ist, um potenzielle Anpassungsprobleme zu erkennen. Andererseits ist der institutionenanalytische Ansatz in vielen Fällen besser geeignet, um Wissen zur Lösung von Anpassungsproblemen zu generieren.
Bearbeiter: Dr. Jochen Hinkel
Kooperationpartner:
- Global Climate Forum e.V. (GCF), Berlin
Betreuer: Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Hagedorn
Veröffentlichungen und Vorträge: Siehe