Einladung zur Einreichung von Beiträgen
Call for paper (de, pdf-Datei)
Die 61. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V. (GEWISOLA) findet von Mittwoch, 22. September, bis Freitag, 24. September 2021, an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Das Tagungsthema lautet:
Transformationsprozesse im Agrar- und Ernährungssystem:
Herausforderungen für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Zu diesem Thema bitten wir um die Einreichung schriftlicher Beiträge, die auf der Tagung vorgetragen werden sollen. Auch Poster, die auf der Tagung präsentiert werden sollen, sind willkommen. Beiträge zu anderen Themen können ebenfalls eingereicht werden, wenn sie zum Stand des Wissens bzgl. wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Fragen der Land- und Ernährungswirtschaft beitragen. Methodisch-theoretische und empirische Arbeiten sind gleichermaßen erwünscht.
Auf der Jahrestagung sollen darüber hinaus in selbstorganisierten Arbeitsgruppen aktuelle Fragestellungen diskutiert werden. Präkonferenz-Aktivitäten sind ebenfalls möglich. Für beide Formen der Aktivität bittet das Programmkomitee um Vorschläge.
Termine
- Einreichung von Vorschlägen für selbstorganisierte Arbeitsgruppen (Organised Sessions) und Prä-Konferenz-Aktivitäten:
bis Freitag, 5. Februar 2021 (Mitteilung über Annahme bis 5. März 2021) - Einreichung von schriftlichen Beiträgen:
bis Donnerstag, 4. März 2021 (Mitteilung über Annahme bis 28. Mai 2021)Frist für die Einreichung von schriftlichen Beiträgen
verlängert bis Donnerstag, 18. März 2021 - Einreichung von Posterbeiträgen (schriftlichen Zusammenfassungen):
bis Freitag, 30. April 2021 (Mitteilung über Annahme bis 11. Juni 2021) - Abgabe der nach Begutachtung überarbeiteten schriftlichen Beiträge zur Veröffentlichung auf www.gewisola2021.hu-berlin.de und bei AgEconSearch:
bis Freitag, 20. August 2021 - Abgabe der fertiggestellten Poster zur Veröffentlichung auf www.gewisola2021.hu-berlin.de und für die Posterjuroren (als PDF):
bis Freitag, 20. August 2021 - Abgabe der Endfassung von schriftlichen Beiträgen und der schriftlichen Zusammenfassung von Postern zur Veröffentlichung im Tagungsband:
bis Freitag, 5. November 2021
Erläuterungen zum Tagungsthema
Im Agrar- und Ernährungssystem vollziehen sich vielfältige und grundlegende Transformationsprozesse – in Deutschland wie global. Insbesondere bestehen aufgrund des globalen Bevölkerungs- und Einkommenswachstums sowie einer Weiterentwicklung der Bioökonomie weiterhin wachsende Ansprüche an die Funktionen des Agrar- und Ernährungssystems bei Verknappung zentraler Produktionsfaktoren (abnehmende Flächenreserven, Flächendegradation, Einschränkungen durch den Klimawandel). Hinzu kommen wachsende Ansprüche an andere Funktionen des Agrar- und Ernährungssystems: Schutz und Förderung der Biodiversität, Schutz der Umweltmedien (Boden, Luft, Gewässer), Kohlenstoffspeicherung, verminderte Treibhausgasemissionen und eine Erhöhung des Tierwohlniveaus. Auch die Ansprüche an die sozialen Bedingungen entlang von Wertschöpfungsketten bis hin zu einem gerechten Zugang zu nachhaltigen Nahrungsmitteln wachsen. Konzentrationsprozesse in der Landwirtschaft, aber noch stärker in den vor- und nachgelagerten Bereichen, werden hinterfragt. Die zunehmende Bedeutung transnationaler Wertschöpfungsketten wirft neue Fragen der Regulierung auf. Schließlich wird der Agrarsektor zunehmend als Teil eines Ernährungssystems, inklusive der gesundheitlichen Implikationen, betrachtet und es stellen sich Fragen sowohl nach dem Zusammenspiel von Agrar- und Ernährungspolitik wie auch verschiedener staatlicher, privatwirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure in der Gestaltung der Rahmenbedingungen des Agrar- und Ernährungssystems.
Diese Entwicklungen beinhalten zahlreiche Herausforderungen für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. So erfordern die komplexen Problemlagen und vielfältigen gesellschaftlichen Ziele sowie Zielkonflikte zunehmend interdisziplinäre und häufig auch transdisziplinäre Forschungskonzepte.
Vor diesem Hintergrund wird insbesondere, aber nicht ausschließlich, zur Einreichung sowohl theoretisch-konzeptioneller wie auch empirischer Beiträge zu den folgenden Themengebieten ermutigt:
- Einfluss der Transformationstreiber auf die Entwicklung von Strukturen in der Landwirtschaft sowie in vor- und nachgelagerten Bereichen.
- Implikationen der Digitalisierung für die sozialen und ökonomischen Beziehungen im Agrar- und Ernährungssystem.
- Zukunftsperspektiven für die Nutztierhaltung angesichts steigender Ansprüche an das Tierwohl und die Verringerung der Treibhausgasemissionen aus dem Agrar- und Ernährungssystem.
- Weiterentwicklung pflanzenbaulicher Systeme im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz- und Produktionszielen.
- Zugang zu nachhaltiger und gesunder Ernährung für alle Bevölkerungsgruppen.
- Möglichkeiten zur Gestaltung und Stärkung fairer Arbeitsbedingungen und Austauschbeziehungen entlang von Wertschöpfungsketten.
- Rollenverteilung zwischen Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Staat in der Gestaltung nachhaltigerer Agrar- und Ernährungssysteme und der Bereitstellung von Gemeinwohlleistungen.
- Möglichkeiten und Grenzen der kollektiven Gestaltung von Ernährungsumgebungen.
- Möglichkeiten der Honorierung von Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft in international integrierten Märkten.
- Institutionelle Voraussetzungen für eine stärkere Berücksichtigung von Gemeinwohlzielen in der Agrar- und Ernährungspolitik.
- Die Rolle von neuen Stakeholdern in der Gestaltung von Agrar- und Ernährungssystemen (F4F, Ernährungsräte, Regionalwert AGs, LSV).
- Rolle und Potenzial von Corporate Social Responsibility und privater Standards entlang nationaler und internationaler Wertschöpfungsketten.
- Erfassung von Umwelt- und sozialen Leistungen der Landwirtschaft jenseits der Fokussierung auf die Unterscheidung zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft.
- Betriebliche Anpassungen an eine zunehmend differenzierte Nachfrage nach unterschiedlichen, mehr oder weniger marktgängigen Leistungen der Landwirtschaft.
- Soziale und ökonomische Strategien im Agrar- und Ernährungssystem im Angesicht des Klimawandels.
- Auswirkungen der Bioökonomie als gesellschaftlicher und ökonomischer Transformationsprozess auf das Agrar- und Ernährungssystem.
Wir freuen uns sowohl über Beiträge aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues als auch aus anderen Disziplinen, wie z.B. Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Geographie, Politikwissenschaft, Soziologie und Ökonomie.
Hinweise für Beitragende
Schriftliche Beiträge und Vorträge
Die eingereichten schriftlichen Beiträge müssen vollständig ausgearbeitet sein, dürfen 12 Seiten (inkl. Literatur, exkl. Titelblatt) nicht überschreiten und können in deutscher oder englischer Sprache angefertigt werden. Die Vorgaben zur Formatierung ebenso wie Formatvorlagen finden sich auf www.gewisola2021.hu-berlin.de/service.
Die Manuskripte sind bis zum 4. März 2021 als PDF-Datei über www.gewisola2021.hu-berlin.de/einreichung einzureichen. Die Anzahl der Vorträge ist auf einen Vortrag pro Redner*in begrenzt. Bei gemeinschaftlich verfassten Beiträgen ist die vortragende Person zu benennen. Bei englischsprachigen Beiträgen ist anzugeben, ob der Vortrag auf Englisch oder Deutsch gehalten werden soll. Soll er auf Deutsch gehalten werden, ist der englische Titel auch auf Deutsch anzugeben.
Die Begutachtung der Beiträge erfolgt anonym durch jeweils zwei Gutachter*innen. Für die Evaluierung werden folgende Kriterien herangezogen: Relevanz des Themas, Originalität des Beitrags, Angemessenheit der methodischen Vorgehensweise sowie Verständlichkeit der Darstellung. Angenommene Beiträge werden in thematischen Arbeitsgruppen auf der Jahrestagung präsentiert und, gegebenenfalls nach Einarbeitung gutachterlicher Hinweise, im Tagungsband veröffentlicht.
Mit der Einreichung eines Beitrages erklären sich die Autoren*innen damit einverstanden, dass der schriftliche Beitrag den registrierten Konferenzteilnehmern*innen elektronisch zugänglich gemacht und auf AgEconSearch eingestellt wird.
Selbstorganisierte Arbeitsgruppen / Organised Sessions
In den selbstorganisierten Arbeitsgruppen sollen aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutiert werden. Der zeitliche Rahmen beträgt 90 Minuten je Arbeitsgruppe. Die Vorschläge für Arbeitsgruppen sollen auf maximal vier Seiten in deutscher oder englischer Sprache das Thema erläutern und das Format beschreiben (Konzept, zeitliche Struktur, Beiträge und Vortragende bzw. Diskussionsteilnehmer*innen). Die Vorschläge sind bis zum 5. Februar 2021 als PDF-Datei über www.gewisola2021.hu-berlin.de/einreichung einzureichen. Das Programmkomitee und der GEWISOLA-Vorstand entscheiden über die Auswahl der Vorschläge.
Posterbeiträge
Vorschläge für Posterbeiträge sollen auf maximal zwei Seiten in deutscher oder englischer Sprache die Problemstellung, die Methode und die Ergebnisse einer Forschungsarbeit darstellen. Eingereichte Vorschläge werden hinsichtlich ihrer Qualität und inhaltlichen Eignung für die Tagung bewertet. Die Vorlagen zur Formatierung sind auf www.gewisola2021.hu-berlin.de/service zu finden. Die Vorschläge sind bis zum 30. April 2021 als PDF-Datei über www.gewisola2021.hu-berlin.de/einreichung einzureichen. Angenommene Poster sind entsprechend den auf www.gewisola2021.hu-berlin.de/service bereitgestellten Hinweisen für Poster anzufertigen. Die Posterbeiträge werden thematisch gruppiert und in einem festen Zeitrahmen in parallelen Gruppen von den Autor*innen vorgestellt (max. 10 Minuten für Kurzvortrag und Diskussion je Poster). Angenommene und präsentierte Posterbeiträge erscheinen mit einer maximal zweiseitigen Zusammenfassung im Tagungsband.
Prä-Konferenz-Aktivitäten
Am Vormittag des 22. September 2021 können Prä-Konferenz-Aktivitäten organisiert werden. Dabei kann es sich um Workshops, Meetings oder Diskussionsgruppen zu selbstgewählten Themenstellungen handeln. Vorschläge mit Angaben zu Inhalt, Struktur, Referent*innen und Teilnehmenden können auf maximal zwei Seiten in deutscher oder englischer Sprache bis zum 5. Februar 2021 als PDF-Datei über www.gewisola2021.hu-berlin.de/einreichung eingereicht werden. Das Programmkomitee und der GEWISOLA-Vorstand entscheiden über die Auswahl der eingereichten Vorschläge.
Tagungsbüro
Für weitere Informationen zur Jahrestagung können Sie sich auch an das Tagungsbüro wenden:
E-Mail: gewisola2021@hu-berlin.de
Lokales Organisations- und Programmkomitee
Prof. Dr. Peter Feindt
Prof. Dr. Harald Grethe
Dr. Sarah Hackfort
Prof. Dr. Dagmar Mithöfer
Prof. Dr. Martin Odening
Prof. Dr. Matthias Ritter
PD Dr. Khalid Siddig