Humboldt-Universität zu Berlin - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften

Fachgebiet Pflanzenernährung und Düngung

Das Fachgebiet Pflanzenernährung und Düngung, geleitet durch Prof. Engels, untersucht die Physiologie und Minaralstoffversorgung von Nutzflanzen, deren Nährstoffeffizienz und durch Pflanzen verursachte Flüsse an Mineralstoffen und organischem Kohlenstoff in Agrarökosystemen.

Aktuelle Forschungsprojekte

 

Humus- und Düngewirkung verschiedener organischer Reststoffe

Green Cycle

Entwicklung einer bedarfsgerechten und schlagbezogenen Flüssigdüngung

HORTINLEA (Horticultural Innovation and Learning forImproved Nutrition and Livelihood in East Africa)

HORTINLEA  ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, welches ins Leben gerufen wurde, um Wissen zu generieren und zu verbreiten, das helfen soll die landwirtschaftliche Produktion und den Verzehr von afrikanisch, indigenen Blattgemüse zu fördern. Dies wiederum soll den Lebensunterhalt und die Ernährungssituation der ländlichen und armen Bevölkerung verbessern. Unser Fachgebiet ist dabei an der Beurteilung von Nutzpflanzen spezifischen Kohlenstoff und Nährstoffflüssen interessiert, um nachhaltiges Bodenmanagement in landwirtschaftlichen Produktionssystemen zu fördern. (SP3)

 

  • Analysis of the current status of nutrient management and of crop-specific mineral nutrient requirements

  • Analysis of the current status of SOM management and of crop-specific effects on SOM content
  • Analysis of the current status and sources of HM  contamination of vegetables, and of crop-specific plant traits regulating HM contamination

Grünlandprojekt

Bei Abschätzungen zu künftigen Klimaentwicklungen wurde festgestellt, dass es in Zukunft zu unterschiedlichen Niederschlagsverteilungen kommen wird. Die durchschnittliche Jahresmenge an Niederschlag wird demzufolge nicht auf viele Niederschlagsereignisse verteilt auf die Erde fallen, sondern in wenigen, heftigeren Niederschlägen.

Im Grünlandprojekt wird die Wirkung einer veränderten Niederschlagsverteilung auf die Kohlenstoffflüsse im Ackerfutterbau in Abhängigkeit von landwirtschaftlichen Maßnahem untersucht. Dabei wird die tief wurzelnde Luzerne und der flach wurzelnde Wiesenschweidel unter wechselndem Wasserangebot (gleichmäßige Bewässerung vs. Trockenperioden mit anschließender Bewässerung) betrachtet und analysiert in wieweit sich die Kohlenstoffflüsse durch Stickstoffdüngung, Schnitthäufigkeit und Durchwurzelungstiefe ändern (Doktorarbeit Reem Alkherd Althalji). Die innerhalb des Projektes anzufertigenden Masterarbeiten betrachten dabei die Stickstofffixierungsleistung der Luzerne in Abhängigkeit der Wasserverhältnisse (Theodor Radelhof) und die Wurzeldynamik und Ertragssicherheit der Feldgrasbestände in Abhängigkeit von der Schnitthäufigkeit (Robert Boden und Phillip Ullrich-David).

Rieselfelder

Als in Berlin am Ende des 19. Jahrhunderts die Situation der Abwasserentsorgung extrem unzureichend war, wurden um Berlin ca. 10.000 Hektor Flächen zur Reinigung (Verrieselung) der Abwässer angelegt, die Rieselfelder. Die landwirtschaftliche Nutzung der Rieselfelder zum Anbau von Gemüse war zunächst von sehr guten Ernten begleitet, welche durch den hohen Anteil organischer Stoffe, die bis ins 20. Jahrhundert als Düngemittel verwendet wurden, begründet waren. Die anfangs hohen landwirtschaftlichen Erträge der Rieselgüter ließen deutlich nach. Diese „Rieselmüdigkeit“ konnte u.a. auf den Eintrag von Schadstoffen zurückgeführt werden. Messungen belegen, dass die Schwermetall-Grenzwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung auf den Rieselfeldern oft um ein Vielfaches überschritten werden.

Um eine wirtschaftliche Nutzung auf diesen Altlastenflächen zu ermöglichen wird im Fachgebiet untersucht, welche Pflanzen die schwierigen Bedingungen auf den Rieselfeldern tolerieren können und gute Biomasseerträge bringen, um diese als potentielle erneuerbare Energiequelle nutzen zu können. Dabei wird auch untersucht, welche "Hilfsstoffe" (Kalk, Komposte, Biokohlen, Polymere...) dem Boden zugesetzt werden könnten, um die Verfügbarkeit an Schwermetallen für die Pflanzen herabzusetzen und somit das Wachstum verbessern. Auch die Nährstoffumsätze im Boden sind von großem Interesse, z.B. der Stickstoffumsatz.