Humboldt-Universität zu Berlin - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften

Humboldt-Universität zu Berlin | Albrecht Daniel Thaer - Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften | Institut | Departments | Department für Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften | Bodenkunde und Standortlehre | Forschung | Abgeschlossene Projekte | bewamo | BEWAMO: Ein Bewertungstool für Kategorien der Schutzwürdigkeit und für ein fernerkundungsbasiertes Monitoring landwirtschaftlich genutzter Moore

BEWAMO: Ein Bewertungstool für Kategorien der Schutzwürdigkeit und für ein fernerkundungsbasiertes Monitoring landwirtschaftlich genutzter Moore

 

Hintergrund

Landwirtschaftlich genutzte Moore werden in Deutschland überwiegend als Grünland aber trotz einschränkender rechtlicher Situation immer auch noch als Acker genutzt. Als Grünland stellen diese Flächen in Abhängigkeit der Nutzungsintensität sowohl die Basis für Tierfutter als auch für energetische Nutzungen dar.

Herkömmliche Landwirtschaft setzt die Entwässerung von Moorstandorten voraus. Intensive Nutzungsweisen und der Einsatz von zu schwerer Technik verursachen eine fortlaufende Bodendegradierung, den Verlust an Bodenfruchtbarkeit und damit auch den Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Moore speichern je Flächeneinheit im Vergleich zu anderen Ökosystemen die größten Kohlenstoffmengen, gleichzeitig werden Moore durch zu tiefe Entwässerung zu starken Treibhausgasquellen. Es wird daher seit vielen Jahren folgerichtig gefordert, die Nutzung und das Wassermanagement der Moore anzupassen. Auf landwirtschaftlich genutzten Moorstandorten bestehen derzeit keinerlei verbindlichen Regelungen zum Moorschutz und die Landwirte auf Grund des ökonomischen Drucks eine auf weitere Bodendegradierung hinauslaufende Nutzung favorisieren müssen. Dies widerspricht nationalen Anforderungen an eine gute fachliche Praxis und aktuellen internationalen Zielen der „Sustainable Development Goals“ (SDG) nach einer „land degradation-neutral world“. Erfahrungen mit einem C-erhaltenden Moormanagement gibt es aktuell nur von wiedervernässten und unter Naturschutz stehenden Mooren.

Eine Alternative zum flächendeckenden Schutz landwirtschaftlich genutzter Moore stellt eine standortdifferenzierte Einstufung der Moore sowohl nach den in ihnen gespeicherten C-Mengen, als auch der Vulnerabilität bezüglich zu erwartender C-Verluste, dar. Mit Hilfe solch einer Kategorisierung können verschiedene Schutzwürdigkeiten ausgesprochen und ein abgestuftes Management für landwirtschaftlich genutzte Moore begründet werden, um dann darauf aufbauend torferhaltende Agrarumweltmaßnahmen aufzusetzen und zu finanzieren.

 

 

Ziele des Projekts

 

Ziel des Verbundprojektes ist daher die Entwicklung eines Bewertungstools, das

  • die C-Speichermengen und den potentiellen C-Verlust von landwirtschaftlich genutzten Mooren quantifiziert, sowie Kategorien der Schutzwürdigkeit begründet,

  • für diese Kategorien der Schutzwürdigkeit unter Berücksichtigung der ökonomischen Randbedingungen angepasste Agrarumweltmaßnahmen benennt und

  • für deren nachhaltige Umsetzung ein Monitoring zum hydrologischen Zustand mit Methoden aus der Fernerkundung bereitstellt.

 

 

Projektkoordination und Bearbeitung des Teilprojektes Moorbodenkunde:

Andreas Herrmann

Projektleitung:

Prof. Dr. J. Zeitz

Laufzeit: 

07/2018 – 12/2022

Verbundpartner im Projekt

Johann Heinrich von Thünen-Institut
Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (TI)
Bundesallee 50, 38116 Braunschweig

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
Christian-Albrechts-Platz 4
24118 Kiel

EFTAS Fernerkundung Technologietransfer GmbH (EFTAS)
Oststraße 2-18
48145 Münster


https://www.unter-2-grad.de

Förderer:

Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)