Humboldt-Universität zu Berlin - Gender und Globalisierung

Sommersemester 2006



Fachgebiet Gender und Globalisierung

Department für Agrarökonomie



Lehrveranstaltungen des Fachgebiets im Sommersemester 2006  




Prof. Dr. Christine Bauhardt


(53 803) Einführungskurs "Gender und Globalisierung"

Die Veranstaltung führt in die Fragestellungen der Globalisierungsforschung aus Geschlechterperspektive ein. Im Mittelpunkt stehen Transformationen ökonomischer, politischer und sozialer Kontexte im globalen Maßstab, wobei untersucht wird, in welcher Weise diese auf vorhandene Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis aufbauen und wie sich tradierte Geschlechterordnungen und Machtkonstellationen durch Globalisierungsprozesse verschieben. Das Themenspektrum im wissenschaftlichen Feld von Gender und Globalisierung ist entsprechend weit gefasst. Ökonomische Transformation, Welthandel, Migration, Menschenrechte, Umwelt und Nachhaltigkeit, Nord-Süd- Gefälle, Krieg und Gewalt seien hier nur beispielhaft genannt. Darüber hinaus geht es auch um verschiedene Ausprägungen politischer Gegenmacht.

EK     Di 12-14     wöch./2     HN27-H12, 3

Literatur:
Globalisierung und Gender
(1998) = PROKLA Bd. 111, Jg. 28, Nr. 2. Münster;
Klingebiel, Ruth/Randeria, Shalini
(Hg.)(²2000): Globalisierung aus Frauensicht. Bilanzen und Visionen. Bonn;
Wichterich, Christa
(2003): Femme global. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral. Hamburg.

Hier geht´s zum Moodle-Kurs diser Lehrveranstaltung



(53 816) Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens

Die Übung schließt an den EK Gender und Globalisierung an und richtet sich an Studierende, die die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens erlernen wollen. Dabei stehen weniger technische Fragen wie z.B. Literaturrecherche im Vordergrund. Es geht vielmehr darum, das eigene Thema zu finden und zu formulieren, dieses in Forschungsfragen und Untersuchungshypothesen zu übersetzen und schließlich eine gute Form der Ergebnisdarstellung zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt auf den Methoden empirischer Sozialforschung. Angesprochen sind insbesondere Studierende, die das Themenspektrum Gender und Globalisierung vertiefen möchten.

UE     Di 14-16     wöch./2     HN27-H12, SR 2.21



(53 817) Gender & Environment: Feministische Ansätze in der internationalen Umweltpolitik

Gender & Environment ist ein transdisziplinäres Forschungsfeld, in dem Sozial-, Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaftlerinnen arbeiten. Das Seminar führt in die zentralen theoretischen Bezüge und die Anwendungsfelder feministischer Umweltforschung ein und stellt Beispiele der Implementation von Gender Mainstreaming in der Umweltforschung, z.B. im Umweltbundesamt und im Bundesforschungsministerium, vor.

PS     Do 12-14     wöch./2     I 110, 457

Literatur: 
Bauhardt, Christine
(2004): Ökologiekritik. Das Mensch-Natur-Verhältnis aus der Geschlechterperspektive. In: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Wiesbaden, S. 277-282;
Braidotti, Rosi u.a.
(1994): Women, the Environment and Sustainable Development. Towards a Theoretical Synthesis. London;
Weller, Ines/Hoffmann, Esther/Hofmeister, Sabine (1999): Nachhaltigkeit und Feminismus: Neue Perspektiven – alte Blockaden. Bielefeld.



(53 880)  Jardins, Parcs, Berges - Grüne Projekte in Paris

In Paris werden seit einiger Zeit Projekte umgesetzt, die Ökologie und gesellschaftlichem Zusammenhalt zu verbinden anstreben. Zum einen sind dies sog. „Jardins partagés“, also gemeinschaftlich genutzte Gärten im Wohnumfeld. Ihre Form und ihre Träger/innen sind entsprechend der Wohnquartiere unterschiedlich, häufig haben sie einen sozial integrativen Hintergrund. Auch im Rahmen von stadtökologischen Projekten werden soziale mit Umweltmaßnahmen verknüpft. Im Seminar werden wir uns schwerpunktmäßig mit der Pariser Situation beschäftigen, aber auch die Diskussion um interkulturelle Gärten in Deutschland miteinbeziehen. Im Juni ist eine Exkursion nach Paris geplant. Dabei soll empirisch untersucht werden, in welcher Weise „Gender“ für die Analyse dieser Projekte relevant ist.

Hinweise zur Veranstaltung: Die Teilnahme ist auf 20 Personen begrenzt, gute Französischkenntnisse sind Voraussetzung. Anmeldung erforderlich unter christine.bauhardt at gender.hu-berlin.de, Vorbesprechung zwingend.

HS     Do 10-12     wöch./2     HN27-H12,     SR 2.21

Literatur:
Bauhardt, Christine (2004): Gemeinschaftsgärten in Paris. In: planerIn 04/2004, S. 54; Meyer- Renschhausen, Elisabeth u.a. (Hg.)(2002): Die Gärten der Frauen. Zur sozialen Bedeutung von Kleinstlandwirtschaft in Stadt und Land weltweit. Herbolzheim; Pinçon, Michel/Pinçon-Charlot, Monique (2004): Sociologie de Paris. Paris.


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Dr. Parto Teherani-Krönner

(53 881)  Geschlechterarrangement im Ländervergleich - für Landwirtschaft & Gartenbau: Die Genderdebatte in der islamischen Welt

Das Geschlechterarrangement in verschiedenen Gesellschaften wie auch Unters chiede zwischen Stadt und Land werden am Beispiel von Ländern mit überwiegend islamischen Religionsgemeinschaften untersucht (Iran und Sudan u.a.). Landrechte, Erbrechte und die Neuinterpretationen des Familienrechts stehen zu Diskussion. Mit der Debatte zu öffentlichen und privaten Räumen kann auf die Entstehung neuer Handlungsspielräume von Frauen in islamischen Kulturen aufmerksam gemacht werden. Besonderes Gewicht wird auf die Genderdebatte im innerislamischen Diskurs gelegt. Die Vielfalt und die Differenzen zu den Positionen von Frauen und Männern in islamischen Ländern können entlang von empirischen Untersuchungen in entsprechenden Regionen beleuchtet werden. Ziel ist es einen kritischen Umgang mit dem vorgeprägten Bild der “islamischen Frau” zu erwerben und Begriffe, Methoden und Theorien in ihrer Übertragbarkeit auf andere Gesellschaften zu prüfen. Neben der Debatte zu Gender und Sexualität wird auch die Frage nach Maskulinität in islamischen Gesellschaften aufgegriffen.

HS     Do 14-16     wöch./1     I-NO, 11





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