Humboldt-Universität zu Berlin - Ressourcenökonomie

Äthiopien verfügt dank riesiger Ackerlandflächen sowie umfangreicher Ressourcen an Oberflächensüßwasser und Grundwasser über ein großes landwirtschaftliches Potenzial. Dennoch ist das Land weiterhin arm und nicht in der Lage, seine stetig wachsende Bevölkerung zu ernähren. Die Stagnation des landwirtschaftlichen Sektors im Land hat vor allem zwei Gründe: Die landwirtschaftlichen Wasserressourcen sind unterentwickelt, und das verfügbare Wasser wird nicht nachhaltig bewirtschaftet. Die zukünftige Ernährungssicherheit und wirtschaftliche Entwicklung Äthiopiens hängen stark von einer verbesserten Entwicklung und Steuerung der Wasserressourcen ab. Diese Entwicklung und Bewirtschaftung wird in Äthiopien in erster Linie als technisches Problem wahrgenommen. Doch Probleme beim Wassermanagement sind nicht nur technischer Natur, sondern auch institutioneller und steuerungsbezogener Art. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg, die vorhandene Steuerung der Wasserressourcen zu verbessern und die Herausforderungen im Zusammenhang mit neuen Problemen wie dem Klimawandel zu mildern, besteht deshalb in der Prüfung der Institutionen der Wassersteuerung auf den verschiedenen Ebenen. Daher konzentriert sich diese Studie auf eine institutionelle Analyse der Steuerung von Wasserressourcen in Äthiopien. Ihr Ziel ist es, die Institutionen, den institutionellen Wandel und die fördernden bzw. hemmenden Faktoren für gemeinsames Handeln im Bereich der Steuerung von Wasserressourcen in Äthiopien, insbesondere in der Verwaltungsregion Amhara, zu verstehen und zu erklären.