Humboldt-Universität zu Berlin - Resource Economics

Dissertation of Jörg Eggers

Dezentralisierung der Agrarumweltmaßnahmen in der europäischen Agrarpolitik

Start: 2000
End: 2005



Die Konzeption, Umsetzung und Kontrolle der Agrarumweltmaßnahmen ist in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in vielerlei Hinsicht unbefriedigend. So wird vielen Maßnahmen eine geringe ökologische und ökonomische Angepasstheit und eine daraus resultierende unausgewogene Honorierung der von der Landwirtschaft erbrachten Umweltleistungen zugeschrieben. Um eine höhere ökologische Treffsicherheit und ökonomische Effizienz sowie eine breitere Akzeptanz der Maßnahmen zu erzielen, könnte ein Teil der Agrarumweltmaßnahmen auf lokaler Ebene und in partizipativer Vorgehensweise konzipiert werden. Derartige Ansätze werden von politischen Entscheidungsträgern auch auf europäischer Ebene gefordert. Trotzdem werden partizipative Ansätze im Rahmen der für die Ausgestaltung der Agrarumweltmaßnahmen relevanten Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 in Deutschland und in den meisten anderen Mitgliedsstaaten kaum umgesetzt.
In der Arbeit wird deshalb untersucht, woran die Implementierung und Institutionalisierung derartiger Ansätze in der Praxis scheitert. Am Beispiel einer Fallstudie wird zunächst analysiert, inwieweit sich lokale institutionelle Innovationen unter den durch die Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 vorgegebenen Rahmenbedingungen in das in das föderalistische Mehrebenensystem integrieren lassen. lm Mittelpunkt steht die Frage, welche Hemmnisse für einen institutionellen Wandel hin zu einer dezentralen und partizipativen Ausgestaltung der Agrarumweltmaßnahmen auf den verschiedenen politischen Ebenen bestehen. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung beruhen auf Expertengesprächen, die mit für die Fragestellung relevanten Akteuren auf allen politischen Ebenen geführt wurden. Die Auswertung erfolgt vor dem Hintergrund ausgewählter Theorien institutionellen und organisatorischen Wandels.

Researcher: Eggers, Jörg

Advisor: Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Hagedorn