Welternährung, Armut, soziale Exklusion und politische Konflikte
Quelle: Wikimedia Commons Karte auf Basis der UNWFP 2009 Hunger Map |
Landwirtschaft, Fischwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft sind die Quellen menschlicher Ernährung. Sie bieten gleichzeitig auch Subsistenz und Einkommen für einen großen Teil der globalen Bevölkerung, insbesondere in wenig industrialisierten Ländern. Dementsprechend spielt die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen eine zentrale Rolle in den Millenium Development Goals der Vereinten Nationen. Das erste der acht Milleniumsziele fordert, die absolute Armut und die Unterernährung von 1990 bis 2015 zu halbieren.
Laut Statistik der Weltbank waren in 2005 rund 1,4 Milliarden Menschen (jeder vierte) von absoluter Armut betroffen, verfügten also über weniger als 1,25 $ pro Tag. Mehr als 15% der Weltbevölkerung waren im Zeitraum von 2004-06 unterernährt, also mehr als 870 Millionen Menschen, mit zunehmendem Trend (FAO 2009).
Die Institutionelle Ressourcenökonomik befasst sich mit der Nutzung natürlicher Ressourcen und untersucht insbesondere die Systeme von Regeln und die Beziehungen der Akteure, die die Ressourcennutzung beeinflussen. Geeignete gesellschaftlichen Regeln und die hiervon erwartete wirtschaftliche Nutzung natürlicher Ressourcen haben maßgeblichen Einfluss auf das Einkommen aus deren Bewirtschaftung und ferner wegen ihrer existentiellen Bedeutung als Lebensmittel direkte Auswirkungen auf die Ernährung. In wissenschaftlichen Arbeiten im Kontext wenig industrialisierter, stark landwirtschaftlich geprägter Länder spielen vielfältige Aspekte sozialer, ökonomischer und politischer Exklusion und der daraus resultierenden Armut, Unterernährung und Konflikte eine zentrale Rolle.
Diese Problemdimension wurde in folgenden Forschungsprojekten behandelt:
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Äthiopien
Die Rolle von Institutionen auf der lokalen Ebene für die Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen in ländlichen Räumen Äthiopiens -
CAPRI
Kollektives Handeln, Verfügungsrechte und Armutsminderung -
RSP
Bereitstellung von Leistungen für arme Bevölkerungsgruppen auf dem Land. Die Rolle ruraler Institutionen und Regierungsstrukturen für eine durch die Landwirtschaft stimulierte ländliche Entwicklung